Bei Protesten gegen Polizeigewalt hat es im Süden Chinas nach Angaben von Behörden und Menschenrechtsaktivisten schwere Krawalle gegeben. Rund 1000 Menschen hätten sich am Freitag in der Stadt Dongxing in der autonomen Region Guangxi Zhuang an Ausschreitungen gegen die Polizei beteiligt.
Über die Ausmasse der Zusammenstösse gab es unterschiedliche Informationen. Die örtliche Polizei meldete, dass bei den Zusammenstössen in der chinesischen Region an der Grenze nach Vietnam fünf Polizisten leicht verletzt und neun Polizeifahrzeuge beschädigt worden seien. Nach eigenen Angaben wandte die Polizei keine übermässige Gewalt an.
Laut des Information Centre for Human Rights and Democracy in Hongkong dagegen wurden bis zu 100 Menschen „getötet oder verletzt“. Bis zu 10’000 Menschen hätten sich an den Krawallen beteiligt. Mehr als 20 Polizei- und Zollfahrzeuge seien dabei beschädigt oder angezündet worden.
Die Ausschreitungen in der Grenzstadt begannen nach übereinstimmenden Angaben, nachdem Polizisten einen Motorradfahrer brutal behandelt hatten. Sie fuhren den mutmasslichen Schmuggler zunächst mit ihrem Fahrzeug an, so dass er stürzte.
Offiziellen Angaben zufolge dachten einige Menschen, der Motorradfahrer sei tot. Aus Protest blockierten sie den Rückzug des beteiligten Polizeifahrzeugs und hätten Autos umgekippt und angezündet.