Ein Erdbeben der Stärke 6,2 hat die Region rund um die chilenische Hafenstadt Valparaíso erschüttert. Das Zentrum des Erdstosses am frühen Samstagabend (Ortszeit) lag 37 Kilometer nördlich von Valparaíso in einer Tiefe von rund 40 Kilometern, wie das seismologische Institut der Universität von Chile mitteilte.
In der Region rund um die chilenische Hafenstadt Valparaíso hat die Erde stark gebebt. Auch in der Hauptstadt Santiago war die Erschütterung zu spüren. In einigen Stadtteilen fiel der Strom aus. Berichte über Verletzte oder schwere Schäden lagen zunächst nicht vor. Auch Tsunami-Gefahr bestehe nicht, teilte das Innenministerium mit.
In der Hauptstadt wurde ein Fussballspiel zwischen den Erstligisten Unión Española und Universidad de Concepción kurzzeitig unterbrochen. Die Spieler versammelten sich in der Mitte des Spielfelds, und die Zuschauer strömten zu den Notausgängen.
Dem Katastrophenschutz zufolge wackelten einige Gebäude in Santiago 30 bis 40 Sekunden lang, was viele Menschen in Panik versetzte. Medienberichten zufolge funktionierten zum Teil auch Handys und das Internet nicht mehr.
Immer wieder Erdbeben
Der Kupferproduzent Codelco erklärte, die Förderung in der Andina-Mine, die rund 50 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt liegt, laufe normal. Allerdings wurden die Arbeiten in der Aconcagua-Raffinerie nach Angaben des staatlichen Ölkonzerns Enap teilweise aus Sicherheitsgründen unterbrochen.
Chile gehört zu den seismisch aktivsten Ländern der Erde, die Menschen in dem südamerikanischen Land sind an Erdbeben gewöhnt. Chile liegt auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring, wo mehrere Kontinentalplatten aufeinander stossen. Diese sind ständig in Bewegung und lösen immer wieder Erdbeben aus.
Bereits am frühen Morgen hatte im Norden Chiles die Erde gebebt. Der Erdstoss nahe der Stadt Iquique hatte eine Stärke von 5,7. Im April waren dort bei einem Beben der Stärke 8,2 sieben Menschen ums Leben gekommen.