Die Verhandlungen zwischen der griechischen Regierung und den privaten Gläubigern über einen Schuldenschnitt für das pleitebedrohte Euro-Land gestalten sich weiter sehr schwierig. Die Gespräche seien in die entscheidende Phase getreten, sagte Finanzminister Evangelos Venizelos am Donnerstagabend im Parlament.
Die Banken seien aber entschlossen, nicht nachzugeben. Weiter erklärte Venizelos: „Über den Plan wird Tag und Nacht mit grossen Schwierigkeiten verhandelt.“ Details könne er nicht nennen – obwohl er es gerne täte, „damit die griechischen Bürger erfahren, was los ist.“
Private einbeziehen
Nach Zeitungsberichten vom Freitag versuchen die Kreditgeber in den Gesprächen über die Beteiligung des privaten Sektors sicherzustellen, dass ihre Verluste nicht 50 Prozent übersteigen. So war es auf dem Brüsseler Euro-Gipfel am 27. Oktober beschlossen worden. Ausserdem gebe es noch keine Einigung über die Laufzeiten und den Zinssatz der künftigen Staatsanleihen.
„Ich hoffe, dass bald ein Kompromiss erreicht werden kann über die strittigen Themen“, sagte der stellvertretende Finanzminister Yannis Mourmouras der griechischen Wirtschaftszeitung „Imerisia“ in der Ausgabe vom Freitag. Dazu zählte er sowohl den Zinssatz für die Anleihen als auch die Rekapitalisierung des griechischen Bankensystems.
Der teilweise Schuldenerlass gilt kurzfristig als der Grundstein für die Rettung des Landes vor dem Staatsbankrott. Private Gläubiger wie Banken und Versicherer sollen dafür auf die Hälfte ihrer Forderungen verzichten. Der dafür nötige Tausch alter gegen neue Griechenland-Anleihen soll Anfang 2012 über die Bühne gehen.