Schwierige Wintersaison wegen Wetterkapriolen

In den Skigebieten herrscht kurz vor Saisonende keine Euphorie: Wegen den hohen Temperaturen und dem schlechten Wochenendwetter verzichteten dieses Jahr viele Leute auf eine Fahrt in die Berge. Vielerorts werden die guten Zahlen vom letzten Jahr nicht ganz erreicht.

Skifahrer in Verbier an einem sonnigen Märztag (Archiv) (Bild: sda)

In den Skigebieten herrscht kurz vor Saisonende keine Euphorie: Wegen den hohen Temperaturen und dem schlechten Wochenendwetter verzichteten dieses Jahr viele Leute auf eine Fahrt in die Berge. Vielerorts werden die guten Zahlen vom letzten Jahr nicht ganz erreicht.

„Es war kein einfacher Winter“, sagt etwa Frédéric Füssenich, Tourismusdirektor von Engelberg-Titlis. Im Zentralschweizer Skigebiet fehlten vor allem die kurzentschlossenen Tagestouristen. Sie hätten wegen des warmen Wetters wenig Lust auf Wintersport gehabt, vermutete der Tourismusdirektor.

Ähnlich tönt es im Berner Oberland: Die Bilanz für Januar und Februar sei „durchzogen“, sagt Urs Pfenninger, Tourismusdirektor von Adelboden. Auch in Gstaad waren die beiden Monate schwierig, wie Bergbahndirektor Armon Cantieni erklärte. „Die Leute kommen heutzutage nur bei schönem Wetter.“

Die Skigebietsbetreiber spürten auch die Häufung von Föhntagen im Januar und Februar: Wegen der starken Winde liefen beispielsweise in Engelberg wie auch in Gstaad an sechs Tagen die Bahnen nur eingeschränkt oder waren gar abgestellt.

Verheissungsvoller Start

Der Winteranfang war allerdings verheissungsvoll. „Wir hatten einen optimalen Saisonstart in Engelberg“, sagte Füssenich. Es schneite im November, und die Daten der Festtage machten lange Winterferien möglich. Zufrieden mit dem Dezember sind auch die Verantwortlichen in Gstaad und Adelboden.

Insgesamt ist die Zwischenbilanz in Engelberg und den anderen Orten Anfang April denn auch nicht so schlecht. In Adelboden liegen die Zahlen der Bergbahnen bis zum 24. März im „Fünfjahresschnitt“, in Gstaad sind die Frequenzen aktuell nur 6 Prozent tiefer als im Vorjahr.

Zudem ist die Saison in den meisten Wintersportorten noch nicht zu Ende: Ein Grossteil der Bahnen wird bis am Ostermontag betrieben.

Lenzerheide profitiert von Verbindung

Sehr zufrieden mit dem Winter 2013/14 sind die Verantwortlichen in der Lenzerheide: Das Bündner Skigebiet hat sich am 18. Januar stark vergrössert, als die Verbindungsbahn nach Arosa den Betrieb aufnahm.

„Die Eröffnung hat sehr viel ausgelöst“, sagt Tourismusdirektor Bruno Fläcklin. Bis Ende März gab es in den Skigebieten Arosa und Lenzerheide zusammengenommen 4,5 Prozent mehr Eintritte als im Winter davor – obwohl laut Fläcklin auch für sie das Wetter nicht ideal vor.

Von einem Sondereffekt profitierte auch Andermatt: Kurz vor Weihnachten wurde das Luxushotel Chedi eröffnet, das Kronjuwel des Tourismusresorts des Investors Samih Sawiris. „Es hat ein gewaltiges Medienecho ausgelöst“, sagt Tourismusdirektorin Bernadette Christen – am ersten Januarwochenende kamen einzig wegen des Hotels 1000 Personen in das Urner Bergdorf.

Die Saisonbilanz des Skigebiets Andermatt wird aber wahrscheinlich dennoch leicht schlechter als letztes Jahr ausfallen – „Es gab im Januar und Februar fast keine stabile Schönwetterperiode“, sagte Christen. Besonders an den Wochentagen seien wahrscheinlich weniger Leute gekommen.

Weniger Logiernächte im Februar

Der Februar war für die Tourismusbranche insgesamt kein guter Monat: Die Anzahl der Übernachtungen sind um fast vier Prozent auf 2,9 Millionen eingebrochen. Vor allem die Schweizer Gäste haben sich weniger in die Wintersportorte locken lassen.

Auf ihr Konto gehen zwar immer noch 1,4 Millionen Übernachtungen. Das entspricht aber einem Rückgang von 6 Prozent. Die ausländischen Gäste generierten 1,5 Millionen Logiernächte (-1,8 Prozent).

Werden die Übernachtungen von Januar und Februar kumuliert, ergibt dies 5,7 Millionen Logiernächte. Dies entspricht einer Abnahme von 1,3 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode.

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