Die Aufrichtung des vor der toskanischen Insel Giglio havarierten Kreuzfahrtschiffes «Costa Concordia» geht voran. Die schwierigste Phase der Aufrichtung – die Loslösung des Schiffs von dem Felsen, auf dem es seitlich auflag – ist überstanden.
Dies sagte Marcello Luschi, Umweltingenieur des mit der Bergung des Luxusliners beauftragten italo-amerikanischen Konsortiums Titan-Micoperi, am Montag.
Ein verrosteter Teil des Wracks ist sichtbar. «Wir haben die erste Phase überstanden, alles läuft nach Plan», berichtete Zivilschutzchef Franco Gabrielli.
Schiff stark verzogen
Nach Angaben von Technikern ist der bisher versunkene Teil des Schiffes stark verzogen. Dies stelle jedoch kein Problem für die Aufrichtung dar.
Bisher seien keine giftige Substanzen aus dem Wrack ausgetreten. Experten rechnen, dass 29’000 Tonnen Müll ins Meer gelangen könnten. Die Menge des giftigen Materials werde jedoch nicht so gross sein, dass eine dauerhafte Schädigung des Meeresraums zu erwarten sei.
Der Einsatz zur Aufrichtung des Schiffs hatte ursprünglich um 6 Uhr am Montagmorgen starten sollen. Gewitterstürme hatten den Beginn jedoch um drei Stunden verzögert.
700 Millionen Franken teure Aktion
Die Aufrichtung sollte bis ungefähr 22 Uhr abgeschlossen werden. Ab Montagabend rechnen die Wetterexperten mit starkem Wind auf dem toskanischen Archipel mit der Insel Giglio.
350 Journalisten sind akkreditiert, um über die spektakuläre Aktion zu berichten. Der Einsatz zur Aufrichtung des umgekippten Kreuzfahrtschiffs soll umgerechnet über 700 Millionen Franken kosten. 500 Personen sind im Einsatz.
Die «Costa Concordia» war am 13. Januar 2012 mit 4229 Menschen an Bord gekentert. Beim Unglück starben 32 Menschen. Seither lag das Schiff auf die Seite gekippt im Mittelmeer.