Schwingerkönig Matthias Sempach gewinnt ein Jahr nach dem Eidgenössischen in Burgdorf auch den Kilchberger Schwinget. Im Schlussgang bezwingt er Philipp Laimbacher.
Sempach warf den Innerschweizer schon nach fünf Sekunden mit dem «Sempach-Spezial» ins Sägemehl.
Mit dem Sieg in Kilchberg reiht sich Matthias Sempach, der 28-jährige Landwirt und Metzger aus Alchenstorf, endgültig in die Reihen der allergrössten Schwinger ein. Er triumphierte erst als zweiter amtierender Schwingerkönig am «Revanche-Fest» am Zürichsee, der erste war Ernst Schläpfer vor 30 Jahren. Ein Unentschieden hätte Sempach zum Festsieg ausgereicht. Dennoch suchte er sofort nach Kampfbeginn den Sieg mit seinem «Sempach-Spezial», seiner eigenen Interpretation eines Brienzerwurfs. Schon im fünften Gang gegen Christian Schuler, wie Philipp Laimbacher ein Innerschweizer, fand Matthias Sempach die Entscheidung in den ersten Sekunden.
Für Matthias Sempach grenzte es an ein Wunder, dass er das Fest gewinnen konnte. «Es ist verrückt», so Sempach, denn «es ist mir in der Woche vor dem Fest gar nicht gut gegangen». Sempach rechnete nicht damit, dass er um den Sieg würde mitschwingen können. Er hatte drei Trainings auslassen müssen. Sempach: «Ich bin eigentlich ein positiver Mensch. Aber als ich wegen eines Heuschnupfens flach lag, war ich doch skeptisch. Jetzt ist die Rechnung aber doch noch aufgegangen. Ein grossartiger Triumph für mich!»
Die Berner Schwinger drückten dem Fest wie erwartet den Stempel auf. Schon nach dem Anschwingen (erste zwei Gänge) lagen elf Berner auf den ersten 16 Plätzen, obwohl Kilian Wenger am Samstag hatte Forfait erklären müssen und sowohl Matthias Sempach (unentschieden gegen Andreas Ulrich) wie Christian Stucki (unentschieden gegen Daniel Bösch) der Auftakt nicht wunschgemäss gelungen war. Stucki, der Sieger in Kilchberg von 2008, fiel mit zwei Gestellten sogar noch vor dem Mittagessen aus der Entscheidung.
Geprägt wurde das Fest auch von Bernhard Kämpf und Matthias Siegenthaler, zwei weiteren Bernern. Kämpf hätte das Fest gewonnen, wenn im Schlussgang Sempach nicht gewonnen hätte. Und Siegenthaler führte nach drei Gängen mit drei Siegen die Rangliste an, ehe ihn die Kampfrichter im vierten Gang gegen Christian Schuler um den Sieg prellten.
Als bester «Nichtberner» beendete der Nordostschweizer Daniel Bösch das Fest im dritten Rang. Aber auch Bösch, ein fünffacher Saisonsieger, war mit einem Gestellten und einer Niederlage schon vor dem Zmittag aus der Entscheidung gefallen.