Homosexuelle Paare können sich künftig in Frankreich ganz offiziell das „Ja“-Wort geben. Die Regierung brachte am Mittwoch in Paris einen umstrittenen Gesetzentwurf auf den Weg, der Ehen von Schwulen und Lesben möglich macht.
Dies sei ein Fortschritt „nicht nur für einige, sondern für die gesamte Gesellschaft“, sagte der sozialistische Präsident François Hollande anlässlich der Verabschiedung der Vorlage durch das Kabinett am Mittwoch in Paris, wie eine Regierungssprecherin anschliessend mitteilte.
Die Nationalversammlung soll sich ab Januar mit dem Gesetzentwurf befassen, gegen den die konservative Opposition und die katholische Kirche Sturm laufen. Premierminister Jean-Marc Ayrault hatte versichert, dass die Neuregelungen im ersten Halbjahr 2013 in Kraft sein sollen.
Bereits seit 1999 können homo-, aber auch heterosexuelle Paare in Frankreich eine eingetragene Lebenspartnerschaft (PACS) eingehen. Eine ähnliche Regelung gibt es auch in der Schweiz.
Nun sollen in Frankreich aber homosexuelle Paare durch die Ehe und das Adoptionsrecht den heterosexuellen Paaren auf nahezu allen Ebenen gleichgestellt werden. Damit soll ein Wahlversprechen Hollandes umgesetzt werden.