Schwyzer Landwirte erhalten Naturschutzpreis für Froschteiche

Weil sie 20 Teiche und Tümpel für Frösche, Kröten, Unken und andere Amphibien angelegt haben, sind Landwirte im Kanton Schwyz mit dem Elisabeth und Oscar Beugger-Preis ausgezeichnet worden. Das Vernetzungsprojekt verbinde beispielhaft Landwirtschaft und Naturschutz.

Einer der preisgekrönten Tümpel (Bild: Pro Natura/Beat Hauenstein) (Bild: sda)

Weil sie 20 Teiche und Tümpel für Frösche, Kröten, Unken und andere Amphibien angelegt haben, sind Landwirte im Kanton Schwyz mit dem Elisabeth und Oscar Beugger-Preis ausgezeichnet worden. Das Vernetzungsprojekt verbinde beispielhaft Landwirtschaft und Naturschutz.

Der mit 50’000 Franken dotierte Preis wird alle zwei Jahre von Pro Natura und der Basler Emanuel und Oscar Beugger-Stiftung verliehen. Die Stiftung war 2004 von Elisabeth Beugger im Andenken an ihren Gatten Oscar und ihren Schwiegervater Emanuel gegründet worden.

Thema des diesjährigen Preises war der Schutz der in der Schweiz stark gefährdeten Amphibien. Ausgezeichnet wurde das «Vernetzungsprojekt Höfe» in der Ausserschwyz, bei dem Bauern auf ihrem Land mit neuen Teichen und Tümpeln grössere, bestehende Laichgebiete miteinander verbanden. Die neuen Wasserflächen sollen vor allem Gelbbauchunken und Erdkröten Laichplätze bieten.

Das gemeinsame Engagement von Landwirten und Ökologen, die Grösse des Amphibienrettungsprojekts sowie die vorbildliche Planung seien ausschlaggebend für die Wahl gewesen, teilte Pro Natura mit. Der Preis solle auch ein Anstoss für weitere Projekte sein.

Rare Wasserflächen

Amphibien benötigen für ihre Fortpflanzung strömungsarmes Gewässer. Im Landwirtschaftsgebiet wurden diese meist trockengelegt. Es werde seit Jahrzehnten alles dafür getan, dass das kostbare Nass so rasch wie möglich die Landschaft verlasse, erklärte Jean-Pierre Sorg, Vizepräsident von Pro Natura.

Ried- und Sumpfflächen wurden trockengelegt, Bäche und Flüsse verbaut, Auen trockneten aus. Ausgerechnet im sogenannten Wasserschloss Europas sei das Wasser für die Amphibien rar geworden, erklärte Sorg.

Weil die Amphibien kaum mehr Laichplätze und Verstecke finden, sind gemäss Pro Natura 70 Prozent der Arten stark gefährdet oder vom Aussterben bedroht. Frösche, Kröten und Molche könnten in der Schweiz nur überleben, wenn es wieder mehr Wasserflächen in der Landschaft gebe, schreibt Pro Natura.

Zu nass zum Bebauen

Ausgesucht wurden für das Vernetzungsprojekt im Schwyzer Bezirk Höfe Flächen mit einem hohen Grundwasserspiegel. Die nicht besonders für die Landwirtschaft geeigneten vernässten Areale taugten umso besser als Froschteichstandorte, heisst es in der Mitteilung. Die Landwirte würden von Bezirk und Gemeinden für ihr Engagement entschädigt.

Das Vernetzungsprojekt in der Höfe war das vierte Vorhaben, das mit dem Beugger-Preis ausgezeichnet worden ist. 2008 ging der Preis an die Fondazione Bolle di Magadino für das Aufwertungsprojekt des Ticino-Deltas, 2010 an den Kanton Uri für dessen Wildheu-Förderprogramm und 2012 an die Burgergemeinde Mörel-Filet für deren ökologische alpwirtschaftliche Nutzung.

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