Wegen Verdachts auf Schwarzarbeit durch Ausländer ist Scientology in Basel ins Visier der Behörden geraten. Bei einer Kontrolle durch das baselstädtische Amt für Wirtschaft und Arbeit (AWA) wurden diese Woche im neuen Scientology-Zentrum 40 Personen überprüft.
An der Aktion war auch die Polizei mit rund zehn Beamten beteiligt. Schwere ausländerrechtliche Vergehen wurden jedoch nicht festgestellt, wie Hansjürg Dolder vom AWA am Freitag sagte. Er bestätigte damit Angaben der «Basler Zeitung».
Dagegen habe sich bei der Kontrolle vom vergangenen Dienstag der Verdacht eines Umgehungsversuchs ergeben, bei dem der Arbeitgeber seine Arbeitnehmer nicht anmeldet, um sich so die Zahlung von Sozialversicherungsbeiträgen zu ersparen. Um wie viele Personen es geht und ob ein systematisches Verfehlen vorliegt, ist laut Dolder noch offen.
Scientology Basel hielt am Freitag gegenüber der sda fest, für die bezahlten Aktivmitglieder immer alle Sozialabgaben gemeldet und entrichtet zu haben. Zudem kooperiere Scientology mit dem AWA und werde diesem die angeforderten spezifischen Belege innerhalb der vorgegebenen Frist vorlegen.
Scientology ist eine umstrittene religiöse Bewegung. 2014 wies Scientology in der Schweiz nach eigenen Angaben über 300 hauptamtliche Mitglieder auf, die 5000 Scientologen betreuten. Die Sektenberatungsstelle Infosekta sprach derweil in ihrem Bericht für 2014 von 800 bis 900 Mitgliedern.