Die Beschäftigten der Maschinenbaufabrik und Bosch-Tochter Scintilla AG in Zuchwil SO haben am Freitag den gemeinsam mit der Firma ausgearbeiteten Sozialplan im Detail genehmigt. Bosch plant, in Zuchwil 330 der 625 Stellen abzubauen und nach Ungarn zu verlegen.
Die Eckwerte des Sozialplans wurden von den Mitarbeitenden im Januar angenommen. Wichtigster Punkt ist das Versprechen der Geschäftsleitung, bis Ende März 2015 keine betriebsbedingten Kündigungen auszusprechen.
Zudem wurde vereinbart, dass von einer Kündigung betroffene Mitarbeitende einen einheitlichen Sockelbeitrag sowie eine zusätzliche Entschädigung nach Dienst- und Altersjahren erhalten. Fixiert wurde auch, dass Frauen ab 58 Jahren und Männer ab 59 Jahren frühzeitig in Pension gehen können, wie Scintilla am Freitag mitteilte.
Derzeit läuft das Konsultationsverfahren. Dabei suchen das Unternehmen, Vertreter der Arbeitnehmer und externe Partner gemeinsam nach Investoren. Zudem wird geprüft, ob und wie die Wettbewerbsfähigkeit der Fertigung und Entwicklung wiedererlangt werden könnte.
Mehr als die Hälfte der Stellen soll abgebaut werden
Der deutsche Bosch-Konzern hatte am 19. November angekündigt, dass bei Scintilla in Zuchwil 330 der rund 625 Stellen abgebaut werden. Bosch will die Produktion von Elektrowerkzeugen zur Holz- und Oberflächenbearbeitung bis Mitte 2016 stufenweise einstellen. Die Produktion soll nach Ungarn verlagert werden.
Mitte Dezember waren rund 250 Mitarbeitende nach Stuttgart gefahren, um vor dem Bosch-Hauptsitz in Gerlingen zu protestieren. Dabei wurde auch eine Petition an zwei Geschäftsleitungsmitglieder überreicht. Am Tag danach beschloss die Betriebsversammlung einen acht Punkte umfassenden Forderungskatalog an die Adresse des Mutterhauses.