Die SCL Tigers lancieren die zweite Playoff-Runde gegen Langenthal mit einem Kantersieg. Im ersten Spiel der Halbfinal-Serie schafft der Qualifikationssieger mit dem 10:2 ein «Stängeli».
In Langnau fiel die Entscheidung schon in den ersten sieben Minuten. Dank vier Toren in Überzahl führten die Emmentaler schon nach der Startphase mit 5:1. Der SC Langenthal, der sich nach dem Weiterkommen in Spiel 7 in La Chaux-de-Fonds am Freitag für das erste Spiel in Langnau noch viel ausgerechnet hatte, startete viel zu ungestüm in die Serie. Die Langenthaler kassierten in den ersten viereinhalb Minuten 33 Strafminuten (!) und als direkte Konsequenz daraus vier Gegentore mit eingeschränkten Spielerbestand. Beim 0:2, 1:3 und 1:4 befanden sich die Langenthaler sogar in doppelter numerischer Unterlegenheit.
Die grosse Figur bei Langnaus höchstem Saisonsieg war Anton Gustafsson. Der 25-jährige Schwede, Sohn von Trainer Bengt-Ake Gustafsson, erzielte fünf Goals: Das 1:0 und 2:0 in der 3. Minute innerhalb von 51 Sekunden; die Treffer vom 5:2 zum 8:2 im zweiten Abschnitt wie ein klassischer Hattrick innerhalb von 16 Minuten. Fünf Tore in einem Playoff-Spiel entsprechen auch in der Schweiz einer Rarität. Zuletzt gelang dies dem Klotener Romano Lemm vor fünf Jahren. Mehr als fünf Tore in einer Playoff-Partie gelangen erst dem Bülacher Ray Allison vor 24 Jahren (Bülach – Servette 15:0) und dem Churer Roberto Lavoie in den Playouts vor 26 Jahren (Chur – Langnau 14:5).
Gustafssons Erfolgssträhne entspricht eigentlich einem Kuriosum. Schon in der Serie gegen Thurgau gelangen Anton Gustafsson sieben Tore. Nach fünf Playoff-Spielen steht er bei zwölf Treffern. In den letzten drei Wochen gelangen ihm 14 Tore (und 1 Assist). Zum Vergleich: Vorher erzielte Gustafsson für Langnau in vier Saisons und 73 Spielen bloss fünf Tore. Und in all seinen anderen Engagements als Profi markierte er für Karlskroga, Frölunda, die Hershey Bears, Boras und Asplöven auch erst 23 Tore.
In der zweiten Halbfinal-Serie setzte sich mit Olten das Auswärtsteam durch. Die Solothurner bezwangen vor fast 3000 Zuschauern Red-Ice Martigny 2:1 nach Verlängerung. Matchwinner war Cédric Schneuwly, der in der 52. Minute ausglich und nach 253 Sekunden der Overtime das Siegtor schoss. Beiden Oltner Toren gingen Scheibenverluste von Red-Ice-Akteuren in der eigenen Zone voraus. Beim 1:2 verlor ausserdem Aurélien Marti den entscheidenden Zweikampf gegen Schneuwly.