Die wegen ihres Umgangs mit Orcas in die Kritik geratenen Erlebnisparks von SeaWorld wollen die Wale künftig nicht mehr züchten. Wie das US-Unternehmen am Donnerstag ankündigte, wird das Programm zur Züchtung dieser Meeressäuger mit sofortiger Wirkung eingestellt.
Da SeaWorld bereits seit 40 Jahren keine in freier Wildbahn gefangenen Orcas mehr halte, bedeute dies, dass die derzeitige Orca-Generation in den Parks die letzte sei. Danach werde es bei SeaWorld keine Orcas, auch bekannt als Schwertwale, mehr geben, erklärte das Unternehmen.
Die neuen Richtlinien zur Haltung von Orcas seien in Zusammenarbeit mit der Tierschutzorganisation Humane Society entstanden, erklärte Vorstandschef Joel Manby in einem offenen Brief, den die «Los Angeles Times» veröffentlichte. Die Organisation bestätigte dies in einem Statement auf ihrer Webseite.
Der bekannteste SeaWorld-Park ist jener im südkalifornischen San Diego, der vor allem wegen seiner Vorführungen mit dressierten Orcas ein Touristenmagnet ist. Dabei schwimmen und springen die Wale auf Kommando. Seit dem Dokumentarfilm «Blackfish» von 2013, der die Haltung von Orcas in Gefangenschaft kritisierte, sind die Besucherzahlen von SeaWorld allerdings deutlich zurückgegangen.
Ein weiterer Schlag für das Image der Kette war der Tod von drei Orcas im SeaWorld-Park im texanischen San Antonio im vergangenen Jahr.
Auf Anweisung der kalifornischen Küstenkommission hatte das Unternehmen bereits akzeptiert, langfristig die Orca-Shows einzustellen. SeaWorld hält derzeit noch insgesamt 23 Orcas. Elf davon leben in San Diego, sieben in Orlando im Bundesstaat Florida und fünf in San Antonio in Texas.