Der neue Präsident des Leichtathletik-Weltverbandes heisst Sebastian Coe. Der Brite setzt sich beim 50. IAAF-Kongress in Peking mit 115:92 Stimmen gegen den Ukrainer Sergej Bubka durch.
Doppel-Olympiasieger Coe löst den Senegalesen Lamine Diack ab, der fast 16 Jahre lang als Präsident amtierte. Der 58 Jahre alte Engländer ist erst der sechste Präsident in der 103-jährigen Geschichte des Verbandes. Bubka – wie Coe ein ehemaliger Leichtathletik-Weltstar – musste sich als einziger Gegenkandidat bei der Abstimmung von 207 Delegierten aus den IAAF-Mitgliedsländern deutlich geschlagen geben.
Coe will die olympische Kernsportart mit zahlreichen Reformprojekten attraktiver und moderner machen. Priorität hat dabei der Kampf gegen Doping. Jüngste Veröffentlichungen über mögliche Manipulationen hatten das Leichtathletik-Image erneut beschädigt. So wurde in einer ARD-Dokumentation der Vorwurf erhoben, die IAAF habe möglicherweise Blutdoping-Fälle verschwiegen.
Lord Coe hatte als OK-Chef der Olympischen Spiele 2012 in seiner Heimatstadt London überzeugende Arbeit geleistet und viel Lob bekommen. Der Chef des britischen Nationalen Olympischen Komitees war 1980 und 1984 Olympiasieger über 1500 Meter und hielt 16 Jahre lang den 800-Meter-Weltrekord.