Sebastian Vettel fährt im Ferrari am ersten Trainingstag für den Grand Prix von Bahrain zweimal Bestzeit.
Das Klassement nach dem zweiten Training bot an der Spitze ein Bild, das sich der neutrale Zuschauer immer wünschen würde. Drei Fahrer aus drei verschiedenen Teams mit geringen zeitlichen Abständen auf den ersten drei Positionen. Vettel war mit seiner Bestzeit lediglich 41 respektive 66 Tausendstel schneller als der Finne Valtteri Bottas im Mercedes und der Australier Daniel Ricciardo im Red Bull. Kimi Räikkönen im zweiten Ferrari und Lewis Hamilton im anderen Mercedes folgten auf den Plätzen 4 und 5.
Die Rangliste nach der ersten Trainingseinheit hatte weniger Aussage kraft, zumal sich die Mercedes-Fahrer nicht an der Zeitenjagd beteiligten. Hamilton und Bottas widmeten sich atypischerweise bereits der Rennvorbereitung und spulten gegen Schluss entsprechend viele Runden ohne Unterbruch ab. Das Vorgehen lässt sich damit erklären, dass das erste Training nachmittags um 14 Uhr Ortszeit stattfand, das Qualifying am Samstag und der Grand Prix am Sonntag aber erst um 18 Uhr beginnen – bei entsprechend tieferen Luft- und Asphalt-Temperaturen. Entsprechend hielten sich die aus den ersten anderthalb Stunden gewonnenen Erkenntnisse in Grenzen.
Trotz Vettels Bestzeiten herrschte bei Ferrari nicht nur eitel Sonnenschein. Dem Deutschen machte im zweiten Training zwischenzeitlich ein Elektronik-Problem zu schaffen, für Räikkönen war die erste Einheit nach knapp 40 Minuten zu Ende. Der Finne blieb wegen des überhitzten Turboladers stehen – kein Wunder bei den hohen Temperaturen. Das Thermometer zeigte am Nachmittag knapp 40 Grad Celsius an. Dazu sahen sie sich bei der Scuderia mit dem Vorwurf konfrontiert, reglementswidrige Teile zum Einsatz zu bringen. Die Konkurrenz munkelt über die (zu) grosse Flexibilität des Unterbodens und des Heckflügels.
Die Fahrer des Teams Sauber landeten beide Male im hintersten Ranglistenviertel. Der Schwede Marcus Ericsson hatte im internen Vergleich mit Pascal Wehrlein nach beiden Trainings die Nase knapp vorne. Der Deutsche wird am Sonntag seinen ersten Grand Prix als Fahrer der Zürcher Equipe bestreiten. Auf den Start in den ersten zwei Rennen der Saison in Melbourne und Schanghai hatte der Deutsche wegen den im Januar bei der Show-Veranstaltung «Race of Champions» in Miami erlittenen Verletzungen verzichten müssen. Beim Unfall hatte sich Wehrlein unter anderem drei Brustwirbel gebrochen.
Sakhir. Grand Prix von Bahrain. Freies Training. Erster Teil: 1. Sebastian Vettel (GER), Ferrari, 1:32,697. 2. Daniel Ricciardo (AUS), Red Bull-Renault, 0,400 zurück. 3. Max Verstappen (NED), Red Bull-Renault, 0,869. 4. Sergio Perez (MEX), Force India-Mercedes, 1,398. 5. Felipe Massa (BRA), Williams-Mercedes, 1,549. 6. Lance Stroll (CAN), Williams-Mercedes, 1,625. 7. Esteban Ocon (FRA), Force India-Mercedes, 1,635. 8. Fernando Alonso (ESP), McLaren-Honda, 1,675. 9. Romain Grosjean (FRA/SUI), Haas-Ferrari, 1,867. 10. Lewis Hamilton (GBR), Mercedes, 1,939. Ferner: 14. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, 2,305. 17. Marcus Ericsson (SWE), Sauber-Ferrari, 3,191. 18. Pascal Wehrlein (GER), Sauber-Ferrari, 3,262. 20. Kimi Räikkönen (FIN), Ferrari, 9,636. – 20 Fahrer im Training.
Zweiter Teil: 1. Vettel 1:31,310. 2. Bottas 0,041. 3. Ricciardo 0,066. 4. Räikkönen 0,168. 5. Hamilton 0,284. 6. Nico Hülkenberg (GER), Renault, 0,573. 7. Massa 0,769. 8. Verstappen 0,935. 9. Grosjean 1,195. 10. Daniil Kwjat (RUS), Toro Rosso-Renault, 1,397. Ferner: 17. Ericsson 2,634. 19. Wehrlein 2,807. – 20 Fahrer im Training.