Sechs einst enge Mitarbeiter von Sarkozy stundenlang verhört

In einer Affäre um dubiose Umfrageaufträge sind sechs einst enge Mitarbeiter von Frankreichs Ex-Präsident Nicolas Sarkozy vorübergehend in Polizeigewahrsam gekommen. Es geht um Günstlingswirtschaft und Veruntreuung öffentlicher Mittel.

Sarkozy (l) als Präsident und Guéant als Elysée-Generalsekretär im Dezember 2009 (Bild: sda)

In einer Affäre um dubiose Umfrageaufträge sind sechs einst enge Mitarbeiter von Frankreichs Ex-Präsident Nicolas Sarkozy vorübergehend in Polizeigewahrsam gekommen. Es geht um Günstlingswirtschaft und Veruntreuung öffentlicher Mittel.

Der frühere Generalsekretär im Elysée-Palast, Claude Guéant, und fünf weitere Ex-Mitarbeiter von Sarkozy wurden stundenlang verhört und nach Angaben aus Justizkreisen am Abend wieder aus dem Polizeigewahrsam entlassen.

In dem Fall geht es um Zweifel daran, dass während Sarkozys Amtszeit eine Reihe von Umfragen an neun Meinungsforschungsinstitute ordnungsgemäss vergeben wurden.

Neben Guéant und einem weiteren Ex-Generalsekretär im Elysée, Xavier Musca, wurde die einstige Büroleiterin von Sarkozy, Emmanuelle Mignon, in Polizeigewahrsam genommen. Betroffen waren auch die einstigen Sarkozy-Berater Jean-Baptiste de Froment, Jean-Michel Goudard und Julien Vaulpré.

Die Justiz ermittelt zu dem Vorwurf, der Elysée-Palast habe unter Sarkozy in den Jahren 2007 bis 2012 ohne ordnungsgemässe öffentliche Ausschreibung eine Reihe von Umfragen in Auftrag gegeben. Profitiert haben soll davon insbesondere sein einstiger Berater Patrick Buisson vom äussersten rechten Lager, der nun aber nicht in Polizeigewahrsam genommen wurde.

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