Bei einem schweren Verkehrsunglück sind in Frankreich sechs Jugendliche in einem Schulbus getötet worden. Nach ersten Erkenntnissen löste sich am Donnerstagmorgen in der Stadt Rochefort die Ladeklappe eines fahrenden Lastwagens und prallte seitlich gegen den Schulbus.
Das Unglück im südlich von La Rochelle an der westfranzösischen Atlantikküste gelegenen Rochefort ereignete sich am Donnerstag gegen 7.15 Uhr. Aus noch unbekannter Ursache habe sich die Ladeklappe eines Bauschutt transportierenden 13-Tonners geöffnet, sagte Bürgermeister Hervé Blanché der Nachrichtenagentur AFP. Die Ladeklappe riss die komplette linke Seite des Busses auf.
Ein Polizeivertreter sagte dem Nachrichtensender BFMTV, die Ladeklappe des Camions sei zum Zeitpunkt des Unfalls in einem Winkel von 90 Grad geöffnet gewesen und habe den Bus auf Fensterhöhe «durchschnitten». Er sprach von einem «Gemetzel».
Den Behörden zufolge kamen 6 der 15 Schüler im Bus ums Leben. Laut einer vorläufigen Bilanz des Innenministeriums wurden zudem drei Menschen leicht verletzt.
Die Präfektur sprach von zwei Verletzten, die in Spitäler gebracht worden seien; sie schwebten aber nicht in Lebensgefahr. Um neun weitere Personen hätten die Rettungsdienste sich gekümmert. Es waren 15 Schüler und die beiden Fahrer am Unfall beteiligt.
Fahrer werden verhört
Die beiden Fahrer wurden von Ermittlern vernommen, wie das Innenministerium mitteilte. Staatschef François Hollande zeigte sich erschüttert von dem Unglück und sprach den Angehörigen der Opfer sein Beileid aus. Er forderte eine umfassende Aufklärung der Unglücksursache.
Es ist der zweite tödliche Unfall mit einem Schulbus in Frankreich in zwei Tagen. Erst am Mittwoch waren in Ostfrankreich zwei Jugendliche ums Leben gekommen, als ein Schulbus verunglückte. Der Bus war von der mit einer Schneeschicht bedeckten Strasse abgekommen. Beim Unfall wurden sieben weitere Menschen leicht verletzt.