Eine Woche nach den Titelkämpfen in Lahti bestreiten heute gleich sechs Schweizer WM-Starter den Engadin Skimarathon. Dario Cologna nimmt die 42 km zum zweiten Mal in Folge in Angriff.
Roman Furger sorgte am vergangenen Sonntag in Lahti beim abschliessenden WM-Rennen über 50 km für die positive Überraschung aus Schweizer Sicht. Der Urner gehörte bis kurz vor Schluss einer 20-köpfigen Spitzengruppe an und klassierte sich im 17. Rang. Eine Woche später zählt Furger bei der 49. Austragung des Engadin Skimarathons zu den Sieganwärtern, schliesslich gewann er das Rennen von Maloja nach S-chanf bereits zweimal – 2012 und im Vorjahr.
In den vergangenen Jahren hatten Furger immer wieder Rückenschmerzen zu schaffen gemacht, in diesem Winter konnte er nun endlich schmerzfrei trainieren und Wettkämpfe bestreiten. Für heute Sonntag im Engadin hat sich der 27-Jährige einen weiteren Podestplatz zum Ziel gesetzt. «Beim ‚Engadiner‘ kommen mir im Finale sicherlich meine Sprint-Fähigkeiten entgegen, und vorher gibt es im Vergleich zur WM weniger Höhenmeter zu meistern.»
Dario Cologna strebt beim diesjährigen «Engadiner» den dritten Sieg nach 2007 und 2010 an. Im Vorjahr hatte der Münstertaler, am vergangenen Sonntag in Lahti WM-Siebenter über 50 km, grosses Pech zu beklagen. Wenige hundert Meter vor dem Ziel in S-chanf erlitt er in aussichtsreicher Position einen Stockbruch.
Mit Toni Livers, 2016 knapp hinter Furger Zweiter, und Curdin Perl stehen auch die anderen beiden Schweizer beim Volkslaufklassiker im Einsatz, die am letzten Wochenende den Fünfziger in Lahti bestritten haben. Ebenfalls am Start sein wird der 22-jährige Davoser Jason Rüesch. Er war in Südfinnland der Startläufer der am Ende viertplatzierten Schweizer Staffel gewesen. Auch bei den Frauen figuriert mit Seraina Boner eine Athletin auf der Startliste, die dem WM-Aufgebot von Swiss-Ski angehört hat. Die 34-jährige Bündnerin hat schon manche prestigeträchtigen Volksläufe gewonnen, allerdings bislang noch nie den Engadin Skimarathon.
Zu den bekanntesten angekündigten ausländischen Teilnehmern gehören die beiden französischen WM-Staffelläufer Maurice Manificat und Jean-Marc Gaillard sowie die Norweger Eirik Brandsdal und Anders Glöersen. Letzterer wurde im Dezember beim Weltcup in Davos über 30 km Skating Zweiter, am vergangenen Sonntag lag er beim WM-Fünfziger während einigen Kilometern solo an der Spitze. Vor drei Jahren schrieb sich Glöersen in die Siegerliste des Engadin Skimarathons ein. Brandsdal errang in dieser Woche beim Klassisch-Sprint in Drammen seinen neunten Weltcupsieg.
Der «Engadiner» ist mit jeweils rund 13’000 Teilnehmern aus etwa 60 Nationen die grösste Langlaufveranstaltung der Schweiz.