Die Oklahoma City Thunder mit dem Waadtländer Thabo Sefolosha gehören zu den stärker eingeschätzten Herausforderern von Miami, des NBA-Champions der letzten zwei Jahre.
Bei der Franchise aus Oklahoma hat sich gegenüber vergangener Saison nicht viel geändert. Die einzige nennenswerte Mutation ergab sich durch den Abgang von Flügelspieler Kevin Martin. Der drittbeste Skorer hinter den Stars Kevin Durant und Russell Westbrook wechselte zu den Minnesota Timberwolves. In der durchzogenen Vorbereitung resultierte für «OKC» eine Bilanz von vier Siegen und drei Niederlagen.
«Die Rotation sowie das Spielsystem musste wegen der Verletzung von Russell angepasst werden, was etwas gedauert hat», gibt Thabo Sefolosha zu. Bis der seit Frühling verletzte Westbrook (Meniskusriss) in absehbarer Zeit wieder zurückkomme, müsse eben Reggie Jackson das Spiel in seine Hände nehmen, so der 29-jährige Waadtländer. «Aber Russells Absenz stellt für uns schon eine Unbekannte dar, ebenso der Abgang von Kevin Martin.»
Grundsätzlich sei das Selbstvertrauen für das Erreichen grösserer Ziele vorhanden, sagt Sefolosha: «Klar wollen wir auch in der Qualifikation ein Maximum an Spielen gewinnen. Das Hauptziel aber bleibt, in den Playoffs zu brillieren. Angesichts des Talents und des Potenzials, das in unserem Team steckt, kann nur der Titel unser Ziel sein.»
Damit die Thunder, die im Juni 2012 im Playoff-Final gegen Miami deutlich unterlagen (1:4 Siege), im Meisterrennen tatsächlich eine gute Rolle spielen können, muss Westbrook nach seiner Rückkehr so stark wie vor seiner Verletzung spielen und darf weder er noch Topskorer Durant (erneut) verletzt ausfallen. Ausserdem ist von den jungen Spielern Jackson und Jeremy Lamb ein Schritt nach vorne gefordert.
Anzunehmen ist, dass Trainer Scott Brooks auch von Defensivspezialist Sefolosha offensiv einen grösseren Beitrag fordert. Dies würde dem Romand nur allzu gelegen kommen. Er habe im Sommer einmal mehr hart gearbeitet und er spüre, dass sich das auszahlen werde, so Sefolosha. «Ich will offensiv mehr Verantwortung übernehmen und habe mein Potenzial noch nicht ausgeschöpft.»
Für Sefolosha steht in der kommenden Saison, seiner achten in der NBA, einiges auf dem Spiel. Der Waadtländer, der knapp 3,5 Millionen Franken verdient, steht in seinem letzten Vertragsjahr mit den Thunder. Die Klubführung verzichtete darauf, den Kontrakt mit dem einzigen Schweizer NBA-Spieler vorzeitig zu verlängern. Sefolosha darf deshalb im kommenden Frühling als so genannter Free Agent mit anderen Klubs verhandeln. «OKC» allerdings steht das Recht zu, eine Offerte der Konkurrenz zu egalisieren und Sefolosha erneut unter Vertrag zu nehmen.
Die in der Nacht auf Mittwoch beginnende Qualifikationsphase endet im April. Bis dahin entscheidet sich in insgesamt 1230 Spielen (je 41 Heim- und Auswärtsspiele pro Team), welche 16 Mannschaft in die Playoffs kommen. Der Playoff-Final wird im Juni ausgetragen.