Prachtswetter, sehr gute Schneeverhältnisse und späte Sportferien haben im März viele Menschen auf die Pisten gelockt. Der Verband Seilbahnen Schweiz (SBS) vermeldete 7 Prozent mehr Ersteintritte als im März 2013.
Die Bahnen konnten damit einen Teil der Ausfälle vom Januar und Februar wettmachen, wie es in einer Mitteilung von Seilbahnen Schweiz vom Dienstag hiess. Über die ganze bisherige Saison gesehen lag die Zahl der Ersteintritte 3,1 Prozent tiefer als im Vorjahr. Im Februar hatte das Minus noch 10,1 Prozent betragen.
Häufige Föhnstürme
Vor allem der Januar und der Februar waren schwierig. Im Mittelland sei wegen der Wärme und dem häufig schlechten Wetter keine richtige Stimmung für den Schneesport aufgekommen, schrieb SBS.
Wer sich in die Berge aufmachte, stand bei Bahnen und Liften häufiger als in anderen Wintern vor geschlossenen Schranken: Teilweise tagelang anhaltende Föhnstürme zwangen die Bergbahnbetreiber immer wieder, die Anlagen abzuschalten.
Nicht nur das Wetter, sondern auch das ausbleibende Wachstum macht den Bahnbetreibern zu schaffen. „Der Wachstumsboom des Skitourismus der achtziger und neunziger Jahre ist vorbei“, liess sich SBS-Direktor Ueli Stückelberger in der Mitteilung zitieren.
Der Wintertourismus sei heute alpenweit einem ausgeprägten Verdrängungsmarkt ausgesetzt, hielt der Verbandsdirektor fest. Hinzu komme, dass auch im Winter manche Menschen lieber Badeferien als Winterferien machten. Die Bahnen müssten sich darum mit guten Ideen und Angeboten auf ihre Zielmärkte ausrichten.
Schon vor Saisonende – einige Anlagen sind noch bis Ostern oder gar bis Anfang Mai in Betrieb – steht fest, dass der Winter 2013/2014 für Bahnbetreiber mittelmässig ausfallen dürfte. Der Transportumsatz der Bahnen war Ende März landesweit 3,4 Prozent tiefer als im Vorjahr.
Tiefster Rückgang in Graubünden
Ein Minus verzeichneten die Tourismusregionen nördlich der Alpen. Graubünden bekam den Rückgang mit 1,5 Prozent am wenigsten zu spüren. Die grösste Baisse gab es mit 9,5 Prozent in den Freiburger und Waadtländer Alpen. In der Zentralschweiz betrug das Minus 2,2 Prozent, im Berner Oberland 2,7 Prozent, im Wallis 4 Prozent und in der Ostschweiz 4,9 Prozent.
Das Tessin dagegen – im Volksmund als Sonnenstube der Schweiz bezeichnet – verzeichnete wegen des vielen Schnees in diesem Winter ein Plus von 12,3 Prozent. Für das Monitoring erhebt der Seilbahnen-Verband Umsatz- und Gästezahlen von repräsentativ ausgewählten Bahnunternehmen.