Wer Ferien buchen will, geht ins Reisebüro – oder aber immer öfter ins Internet. Die Reiseveranstalter suchen nun nach neuen Wegen, um die Kunden auch online individuell beraten und bedienen zu können.
Kuoni Schweiz beispielsweise berät seit kurzem die Kunden auch online: Via Videochat geben Kundenberater Auskunft zu verschiedenen Ländern und Themen. Der Kunde braucht für die Beratung einen Computer mit Kamera, Mikrofon und Lautsprecher. Ein spezielles Programm ist hingegen nicht nötig.
Um den Videochat zu starten, muss der Kunde auf der Website von Kuoni seinen Namen und E-Mail-Adresse eingeben. Die Beratung ist während den ersten 10 Minuten kostenlos, danach gelten die gleichen Tarife wie in den Kuoni-Reisebüros.
„Der Videochat ist als Ergänzung gedacht, nicht als Konkurrenz zur klassischen Beratung im Reisebüro“, sagt Kuoni-Sprecher Simon Marquard auf Anfrage der sda. Wie oft das Angebot genutzt wird, ist noch offen: Momentan sei es noch zu früh, um über das neue Angebot Bilanz zu ziehen, sagte Marquard.
Hotelplan Suisse will in nächster Zeit eine neue so genannte Dynamic-Packaging-Online-Plattform lancieren, so dass der Kunde online seine Ferien selbst zusammenstellen kann. Sowohl Kuoni Schweiz als auch Hotelplan Suisse nutzen zudem auch Facebook als Plattform zur Kommunikation mit der Kundschaft
Die beiden Reiseveranstalter reagieren mit den neuen Internetangeboten auf die zunehmende Zahl der Online-Buchungen. Bei Kuoni Schweiz werden rund zehn Prozent der Reisen online gebucht, Tendenz steigend, wie Marquard sagte.
Beratung bleibt wichtig
Bei Hotelplan Suisse beträgt der Anteil 16 Prozent. „Die Online-Buchungen werden weiter wachsen“, sagt Hotelplan-Sprecherin Prisca Huguenin-dit Lenoir.
Die klassischen Reisebüros bleiben dennoch gefragt. „Die Beratung ist trotz Internet wichtig, teilweise sogar noch wichtiger“, sagt Huguenin-dit-Lenoir. Das klassische Reisebüro verliere zwar bei einfachen, vorgefertigten Ferien. Bei komplexeren Reisen hingegen sei das Expertenwissen der Reiseberater sehr wichtig.