Im südosttürkischen Gaziantep haben sich am Sonntag mehrere Selbstmordattentäter in die Luft gesprengt. Offenbar wollten sie einer Festnahme durch Sicherheitskräfte entgehen. Der Gouverneur vermutete die Terrormiliz Islamischer Staat dahinter.
Wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtete, zündeten die Verdächtigen ihren Sprengstoff während einer Razzia der türkischen Polizei in der Stadt nahe der syrischen Grenze. Dabei starben drei Polizisten.
Acht Menschen seien verletzt worden, darunter vier Syrer, meldete der Sender CNN Türk am Sonntag unter Berufung auf den Gouverneur. Mehrere Menschen seien festgenommen worden.
Provinzgouverneur Ali Yerlikaya sagte gegenüber Anadolu, die Behörden hätten zuvor den Hinweis erhalten, dass sich in einem Haus im Stadtteil Sahinbey das Versteck einer Zelle der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) befinde. Es habe zudem Informationen gegeben, der IS plane einen Anschlag auf einen Kulturverein der Religionsgemeinschaft der Aleviten in Gaziantep.
Unklar blieb dennoch, zu welcher Gruppe die festgenommenen Verdächtigen gehörten und weshalb die Durchsuchung stattfand. Im August waren bei einem Anschlag auf eine kurdische Hochzeit in Gaziantep mehr als 50 Menschen getötet worden.
Der Attentäter hatte nach Angaben von Ankara Verbindungen zur IS-Terrormiliz. Nach ersten Erkenntnissen war der Anschlag damals von einem Kind zwischen 12 und 14 Jahren verübt worden. Die Identität ist nach wie vor nicht bekannt.
In der südosttürkischen Provinz Hakkari im Dreiländereck zum Irak und dem Iran wurde am Sonntag zudem ein Soldat durch einen Sprengsatz getötet. Laut der Nachrichtenagentur DHA steht die in der Türkei verbotene Arbeiterpartei Kurdistans PKK hinter dem Anschlag.