Selina Gasparin entwickelt sich zur Seriensiegerin. Die Bündnerin schafft mit dem Sieg im Sprint in Le Grand Bornand (Fr) den zweiten Weltcupsieg innerhalb einer Woche.
Die 29-jährige Selina Gasparin hatte sich bereits vor einer Woche in Hochfilzen (Ö) im Sprint durchgesetzt. Die Engadinerin, die Spitzenresultate schon oft durch ihre Schwäche im Stehendschiessen vergeben hatte, blieb diesmal ohne Makel. Die Schweizerin musste im Gegensatz zu Kaisa Mäkäräinen (Fi) und Wali Semerenko (Ukr), welche sie auf dem Podest flankierten, keine Strafrunde laufen. Der Rückstand dieser beiden Läuferinnen betrug rund 10 Sekunden. Auch die Viertklassierte Gabriela Soukalova (Tsch) hätte ohne Strafrunde Selina Gasparin noch abgefangen.
Vor zwei Jahren sah es danach aus, als wäre es für die Männer des Schweizer Biathlon-Teams, insbesondere für Benjamin Weger, nur eine Frage der Zeit, bis die ersten Weltcup-Sieg für die Schweiz fallen würden. Nun schnappte Selina Gasparin den Männern diese Rolle weg.
Stärken im Langlauf
Als ehemalige Langläuferin spielt Selina Gasparin ihre Stärken vorwiegend in der Loipe aus. Falls sie im Schiessstand fehlerfrei bleibt, zählt sie zu den Sieganwärterinnen. Bereits am Donnerstag im Staffelwettkampf war die Schweizerin erstmals seit langem ohne Fehlschuss geblieben und hatte als erste Startläuferin übergeben.
Gasparin wird am Sonntag wie vor einer Woche in Hochfilzen als Leaderin in die Verfolgung starten. In Österreich führte sie den Wettkampf bis zum Stehendschiessen an. Mit je zwei Fehlschüssen fiel sie noch auf Rang 15 zurück.
Weger qualifiziert sich für Olympia
Im Rennen der Männer entledigte sich der Walliser Benjamin Weger endlich dem Selektionsdruck für die Olympischen Spielen. Weger schoss wie schon in der Staffel fehlerfrei und belegte den 11. Rang. Sein Rückstand in der Verfolgung auf den siegreichen Johannes Thingnes Bö (No) beträgt 52 Sekunden. Auch Simon Hallenbarter (38.), Claudio Böckli (47.) und Ivan Joller (50.) gehen in der Verfolgung an den Start.