Tierschützer in Indonesien melden ein Jahrhundertereignis: Ein Sumatra-Nashorn-Weibchen hat in Gefangenschaft ein Junges zur Welt gebracht, wie ein Vertreter eines Nashorn-Reservats auf der Insel Sumatra, Widodo Ramono, am Samstag der Nachrichtenagentur AFP sagte.
In den vergangenen hundert Jahren habe es nur drei Fälle gegeben, in denen Sumatra-Nashörner in Gefangenschaft ein Baby geboren hätten. Die Nashornkuh „Ratu“ habe ein männliches Baby zur Welt gebracht, sagte Ramono. Beide Tiere seien wohlauf.
Das kleine und behaarte Sumatra-Nashorn, das mit zwei Hörnern ausgestattet ist, zählt zu den am stärksten vom Aussterben bedrohten Tierarten.
In den vergangenen 20 Jahren ging die Population stark zurück. Inzwischen leben in Südostasien Schätzungen zufolge weniger als 200 Sumatra-Nashörner in Freiheit. Sie sind Opfer von Horndieben, aber vor allem Opfer der Zerstörung ihres Lebensraumes.
Das Sumatra-Nashorn ist ein Symbol für den Kampf gegen die massive Abholzung des Regenwaldes in Indonesien. Nach Angaben von Umweltschützern werden jedes Jahr zwei Millionen Hektaren Wald in Indonesien abgeholzt. Auf den freien Flächen wird überwiegend Palmöl angebaut, mit dem der steigende Bedarf an Biokraftstoff gedeckt werden soll.