Das europäische Weltraumteleskop «Herschel» geht nach rund drei Jahren im Dienst der Wissenschaft planmässig ausser Dienst. Wie erwartet habe «Herschel» seinen Kühlmittelvorrat aufgebraucht, teilte die Europäische Weltraumorganisation ESA am Montag mit.
Damit hat sich das Teleskop auf seiner letzten Reise wie zuvor berechnet überhitzt. Weitere Beobachtungen seien nicht mehr möglich – Sendeschluss sozusagen.
«Herschel hat alle Erwartungen übertroffen und uns eine unglaubliche Fülle an Daten beschert, mit deren Auswertung die Astronomen noch mehrere Jahre lang beschäftigt sein werden», hiess es bei der ESA, an der auch die Schweiz beteiligt ist. Das Weltraum-Teleskop habe zum Beispiel viel zum Wissen über die Entstehung von Sternen in fernen Galaxien beigetragen.
Das 2009 ins All transportierte Teleskop galt mit einem 3,5 Meter messenden Hauptspiegel als besonders leistungsstark. Mit Kameras und Instrumenten wurden mehr als 35’000 wissenschaftliche Beobachtungen festgehalten.
Herschel soll weiter für einige Zeit mit seinen Bodenstationen in Funkkontakt bleiben, um nach der Erschöpfung des Heliumvorrats noch eine Reihe technischer Tests durchzuführen. Im Mai soll das Teleskop dann auf eine langfristig stabile Umlaufbahn um die Sonne befördert werden.