Der «Vater der Videospiele» ist tot. Der Deutsch-Amerikaner Ralph H. Baer, Entwickler von Spieleklassikern wie «Senso» oder der ersten Konsole «Odyssey», sei am Samstag in Manchester im US-Bundesstaat New Hampshire, nördlich von New York, gestorben.
Das berichtete die «New York Times» unter Berufung auf seine Familie. Baer wurde 92 Jahre alt. Obwohl er als Jude in Deutschland die Schule abbrechen musste, wurde er in Amerika einer der einflussreichsten Entwickler der Nachkriegszeit.
Heute werden mit Videospielen Milliarden umgesetzt und manche Helden der Spiele sind Teil der Alltagskultur geworden. Doch die erste Spielkonsole wurde vor nicht einmal 50 Jahren entwickelt. Baer hatte Ende der 1960er Jahre an einem Telespiel gearbeitet, das an den Fernseher angeschlossen werden konnte.
Die Magnavox «Odyssey» kam 1972 auf dem Markt und wurde mehr als 300’000 Mal gebaut. Zu einem Stück Kulturgut wurde das Odyssey-Spiel «Tennis», das später in der Atari-Variante als «Pong» weltberühmt wurde.
Baer entwickelte auch «Senso». Das Spiel, bei der man eine vom Computer vorgegebene Farbreihenfolge wiederholen muss, ist ein Klassiker der 1980er Jahre. Baer hatte 2006 die National Medal of Technology vom damaligen Präsidenten George W. Bush bekommen.