Es gibt keinen wie ihn: Joseph Sepp Blatter – der stetige Dorn im Fleisch des Fussball-Establishements. Heute: Sein seit Juni 2010 ewig währender Kampf für die Torlinientechnologie.
Wenn es ihn nicht gäbe, man müsste ihn glatt erfinden. Joseph Sepp Blatter, der stetige Dorn im Fleisch des Fussball-Establishements. Was hat sich der Mann schon eigentlich seit immer, also seit dem 27. Juni 2010, für die Torlinientechnik geworben, antichambriert und agitiert.
Leider, leider waren dem Mann lange Zeit die Hände gebunden. Als Präsident des Weltfussballverbandes Fifa hat man einfach zuwenig Einfluss auf den Gang der Dinge.
Und so musste sich Blatter, ganz sicher gegen seinen eigenen Willen, mehrfach gegen den Einsatz von Technik im Fussball aussprechen. Zum letzten Mal im März 2010. Da hatte er als Mitglied des International Football Association Board (Ifab) entschieden, die Torlinientechnik «nicht weiterzuverfolgen» (vgl. auch Falkenauge oder Chips).
Aber heute brüllt uns der Blatter Sepp aus dem «Blick» an: «So etwas darf NIE mehr passieren!» Und er legt nach: «Diese Neuerung muss so schnell wie möglich umgesetzt werden.»
Sepp der Erneuerer, wie er leibt und lebt. Was muss ihn sein Gewäsch von gestern interessieren? Hat nicht selbst die römisch-katholische Kirche mit 320 Jahren Verspätung Galileo Galilei rehabilitiert? Eben.