Die Schweizer Sportwelt trauert um Sepp Renggli. Der Sportreporter starb am Freitagmorgen nach kurzem Spitalaufenthalt im Alter von 90 Jahren an Altersschwäche.
Der Luzerner erlangte primär als Radioreporter Popularität. Er fühlte sich im täglichen Sportgeschehen wohl, umrundete mit der Tour de Suisse 47 Mal die Schweiz oder berichtete unter damals noch schwierigen Umständen von 16 Olympischen Spielen, Rad-, Ski-, Bob- und Ruderweltmeisterschaften. Renggli hinterlässt aber auch als Autor von 28 Sportbüchern ein stolzes Lebenswerk. Er war eine der prägenden Figuren im Schweizer Sportjournalismus im letzten Jahrhundert.
Der am 1. April 1924 in Kriens geborene Renggli absolvierte eine kaufmännische Lehre. Anlässlich einen Sprachaufenthalts in Eastbourne (Gb) besuchte Renggli 1946 das Fussball-Länderspiel England- Schweiz (4:1). Unaufgefordert versandte er einen Matchbericht für das «Luzerner Tagblatt» und erwähnte in einem Begleitschreiben, sein Vater sei ein treuer Abonnent. Am 11. Mai 1946 erschien Rengglis erster Artikel.
Danach folgten unzählige Reportagen, Radiosendungen und publizistische Tätigkeiten für Zeitungen und Zeitschriften im In- und Ausland. Noch mit 90 Jahren schrieb er persönliche Erinnerungen in Buchform nieder. Nach Lehr- und Wanderjahren im Sportjournalismus arbeitete er lange Jahre als Leiter des Ressorts Sport und Touristik von Radio DRS, als Direktor des Studios Zürich, und unter anderem als Autor des satirischen Magazins «Café Endspurt», als Erfinder von «Sport und Musik» oder «Grand Prix Brunnenhof».
Renggli, dessen Söhne auch im Sportjournalismus tätig sind, deckte im Sport die ganze Bandbreite ab. Er war ein Allrounder der Marke «Learning by doing». Er war bei Sternstunden des Schweizer Sports mit Hugo Koblet und Ferdy Kübler ebenso vor Ort wie bei zahlreichen «Hundsverlocheten», wie es Renggli selbst in einem Interview zum 90. Geburtstag ausgedrückt hat.