Die Serben im Nordkosovo wollen mit einem Referendum ihre Kritik an den Zugeständnissen Belgrads an die kosovarische Regierung deutlich machen. Die Abgeordneten in drei der vier serbisch dominierten Gemeinden im Norden Kosovos stimmten für ein Referendum.
Die vierte Gemeinde soll im Laufe der Woche darüber entscheiden. Bei der für den 14. und 15. Februar vorgesehenen Volksabstimmung sollen die im Kosovo lebenden Serben darüber befinden, ob sie „die Institutionen der sogenannten Republik Kosovo mit Sitz in Pristina akzeptieren“.
Sowohl die Serben im Kosovo als auch Belgrad erkennen die 2008 erklärte Unabhängigkeit Kosovos nicht an. Die Bevölkerung Kosovos ist zum grössten Teil albanischstämmig. Die Serben stellen nur eine kleine Minderheit.
Druck aus der EU
Wegen Drucks aus der EU ist Belgrad derzeit in Verhandlungen mit Pristina, bei denen bereits verschiedene Vereinbarungen zur Normalisierung der Situation erzielt wurden.
Die EU hatte es Anfang Dezember abgelehnt, Serbien den Status eines Beitrittskandidaten zu gewähren und eine Verbesserung der Beziehung zum Kosovo gefordert.
„Das Referendum wird zeigen, dass die Serben im Norden Kosovos nicht Teil der Institutionen von Pristina sein wollen“, zeigte sich der Bürgermeister der serbisch dominierten Gemeinde Kosovska Mitrovica, Krstimir Pantic, überzeugt.
Der serbische Verhandlungsführer zwischen Pristina und Belgrad, Borko Stefanovic, bezeichnete das Referendum als eine „schlechte Initiative“. Dieses werde „nicht nur zu grösseren Problemen führen, sondern ist unnötig und ohne legale Grundlage“, sagte er der Nachrichtenagentur Tanjug.