Im Kosovo-Konflikt zeichnet sich trotz aller Vereinbarungen kein Ende des monatelangen Streits ab. Eigentlich soll am (morgigen) Montag eine Abmachung über den reibungslosen Grenzverkehr zwischen dem Kosovo und Serbien in Kraft treten.
Aber die in Nordkosovo lebenden Serben lehnen einen unter Vermittlung der EU ausgehandelten Kompromiss zwischen der serbischen Regierung in Belgrad und der von Kosovo-Albanern geführten Regierung in Pristina ab.
„Er fügt den Serben im Kosovo grossen Schaden zu“, zitierte die Nachrichtenagentur Beta am Sonntag führende serbische Politiker in Nordkosovo. Obwohl die Regierung in Belgrad auch am Sonntag noch einmal den Abbau der vor Monaten errichteten serbischen Barrikaden in Nordkosovo verlangt hatte, lehnen die Landsleute dort das ab.
Barrikaden bleiben
„Wenn die Barrikaden mit Gewalt (von der internationalen Schutztruppe KFOR) geräumt werden, werden wir neue errichten“, kündigte der Bürgermeister von Mitrovica, Krstimir Pantic, an.
Die serbischen Spitzenpolitiker in Nordkosovo beschlossen weiter, am 15. Februar ein Referendum zu organisieren. Darin sollen die Serben entscheiden, ob sie erlauben wollen, dass kosovo-albanische Zöllner an den Grenzen zwischen Kosovo und Serbien arbeiten.
Die Lösung des Streites ist eine Bedingung dafür, dass Serbien EU-Beitrittskandidat werden kann. Die EU-Staats- und Regierungschefs hatten den Entscheid Anfang Dezember auf März verschoben.
Bis dahin müssen die rund 20 serbischen Blockaden in Nordkosovo abgebaut werden. Ausserdem müssen die Serben der EU-Rechtsstaatsmission (Eulex) volle Bewegungsfreiheit ermöglichen.