Der EU-Kandidat Serbien hat am Sonntag vorzeitig ein neues Parlament gewählt. Es war die dritte Wahl binnen vier Jahren. Viele Bürger verweigerten sich aber Regierungschef Aleksandar Vucic, der die vorzeitige Abstimmung durchgedrückt hatte.
Bis zum Mittag gaben nur rund ein Viertel der 6,7 Millionen Wahlberechtigten ihre Stimme ab, wie Wahlforscher in Belgrad berichteten. Damit dürfte die Wahlbeteiligung wie vor zwei Jahren nur bei etwa 50 Prozent liegen. Mit ersten Ergebnissen wurde für den späten Sonntagabend gerechnet.
Ziel sei ein neues Mandat für die schnelle Annäherung des Balkanlandes an die EU, hatte Vucic seine Entscheidung begründet. Auch wolle er sich schmerzliche Reformen absegnen lassen.
Alle Wahlforscher sagten Vucic einen haushohen Sieg voraus. Demgegenüber musste die zerstrittene Opposition, die ihm einen autoritären Politikstil sowie die Knebelung der Medien und der Justiz vorwirft, um den Einzug in die Volksvertretung bangen.