Andy Murray und Novak Djokovic führen ihre Teams mit Fünfsatz-Erfolgen in die Davis-Cup-Viertelfinals. Dort treffen sie im Juli aufeinander.
Die beiden aktuell besten Tennisspieler der Welt boten in der 1. Runde des Davis Cup Spektakel erster Güte. 4 Stunden und 57 Minuten brauchte Novak Djokovic, ehe sich die Weltnummer 1 nach einem 1:2-Satzrückstand gegen den Kasachen Michail Kukuschkin durchgesetzt und Serbien damit vor dem Ausscheiden bewahrt hatte. Er ebnete damit den Weg zum Sieg, den Viktor Troicki im fünften Einzel perfekt machte. Das Doppel hatte Djokovic am Samstag an der Seite des Veteranen Nenad Zimonjic verloren.
Nur drei Minuten weniger als Djokovic benötigte Andy Murray, um ebenfalls in fünf Sätzen gegen den Japaner Kei Nishikori zu gewinnen. Er konnte aber sofort jubeln: Murray hatte an der Seite seines Bruders Jamie auch das Doppel gewonnen. Wie beim Finaltriumph im letzten November gegen Belgien sorgten damit die Murray-Brüder für alle drei Punkte zum Sieg der Briten. Für Andy Murray war es der 14. Erfolg (Einzel und Doppel) im Davis Cup in Folge.
Nun treffen Grossbritannien und Serbien im Viertelfinal aufeinander – vom 15. bis 17. Juli in Belgrad.
Auch Deutschland gegen den Abstieg
Deutschland kämpft im September hingegen wie das Schweizer Davis-Cup-Team gegen den Abstieg. In Hannover verloren sie das entscheidende fünfte Einzel gegen Tschechien. Im entscheidenden Moment versagten beim erst 18-jährigen Davis-Cup-Debütanten Alexander Zverev die Nerven. Das Riesentalent verlor in nur 98 Minuten 2:6, 3:6, 1:6 gegen den viel routinierteren Lukas Rosol. Zuvor hatte Philipp Kohlschreiber gegen Tomas Berdych ausgeglichen, als der Tscheche bei einem 0:2-Satzrückstand wegen Oberschenkelbeschwerden das Handtuch warf.
Misstöne bei Hewitts Captain-Debüt
John Isner holte den entscheidenden Punkt für die USA zum 3:1-Endstand gegen Gastgeber Australien. Der 2,11-m-Riese bezwang Bernard Tomic 6:4, 6:4, 5:7, 7:6 (7:4) und servierte auf dem Rasenplatz im Vorort Kooyong 49 Asse. Im Lager Australier hinterliess das Aus gegen die USA Spuren. Teamleader Bernard Tomic kritisierte nach seiner entscheidenden Niederlage gegen Isner seinen Landsmann Nick Kyrgios, der wegen einer Viruserkrankung für den Länderkampf abgesagt hatte.
«Es ist Blödsinn, dass er krank ist», meinte Tomic frustriert. Mikrofone am Spielfeldrand im Melbourner Vorort Kooyong zeichneten auf, dass sich Tomic bei Teamkapitän Lleyton Hewitt darüber beschwerte, dass der 20-jährige Kyrgios bereits zweimal Verletzungen vorgetäuscht habe, um Davis-Cup-Antritten fernzubleiben. Tomic gilt selbst als streitbar. Der 23-Jährige war vergangenes Jahr aus dem Davis-Cup-Team geworfen worden, weil er in Wimbledon australische Verbandsoffizielle kritisiert hatte.
Vorjahres-Finalist Belgien verlor trotz zwei Siegen von David Goffin gegen Kroatien. Bereits am Samstag hatte sich neben Schweiz-Bezwinger Italien Frankreich für die Viertelfinals qualifiziert.