Die serbische Regierung will sich künftig bei Regionaltreffen mit Vertretern des von ihr nicht als Staat anerkannten Kosovo an einen Tisch setzen. Eine entsprechende Anordnung sei gebilligt worden, erklärte die Regierung in Belgrad am Sonntag.
Diese will nach eigenen Angaben Schaden von Serbien abwenden, der durch das Fehlen staatlicher serbischer Vertreter bei Regionalkonferenzen entstehen könnte.
Im Februar hatten beide Seiten unter EU-Vermittlung vereinbart, dass Pristina an allen Regionaltreffen teilnehmen, eigenständig Abkommen unterzeichnen und für sich selbst sprechen darf.
Das in Brüssel unterzeichnete Abkommen sieht zugleich vor, dass die Bezeichnung Kosovo durch eine Fussnote ergänzt wird, die den Status des Gebiets erläutert. Die Vereinbarung war die Grundlage dafür, dass der Europäische Rat Serbien am 1. März den EU-Kandidatenstatus zubilligte.
Das Kosovo hat 2008 seine Unabhängigkeit von Serbien erklärt und wird von rund 90 Staaten, darunter die Schweiz, anerkannt. Belgrad und die serbische Bevölkerung im Norden des Kosovo weigern sich jedoch, die Autorität der Regierung in Pristina anzuerkennen, und betrachten das Kosovo weiter als serbische Provinz.