Serbien und Kosovo öffnen erste gemeinsame Grenzübergänge

Die seit Jahrzehnten verfeindeten Nachbarn Serbien und Kosovo haben am Montag erstmals zwei gemeinsame Grenzübergänge eingerichtet. Belgrad erwartet jetzt als Belohnung ein Datum für den Beginn der EU-Beitrittsverhandlungen.

Der Grenzübergang in Merdare im Süden Serbiens (Bild: sda)

Die seit Jahrzehnten verfeindeten Nachbarn Serbien und Kosovo haben am Montag erstmals zwei gemeinsame Grenzübergänge eingerichtet. Belgrad erwartet jetzt als Belohnung ein Datum für den Beginn der EU-Beitrittsverhandlungen.

Die gemeinsame Verwaltung von Grenzübergängen begann am Montag in Jarinje im Nordkosovo und Merdare im Süden Serbiens. Die Polizisten und Zöllner beider Seiten wurden von der EU-Rechtsstaatsmission (EULEX) beaufsichtigt. Belgrad und Pristina meldeten einen ungestörten Grenzverkehr.

Sollten sich die beiden Pilotprojekte bewähren, werden bis Jahresende noch zwei weitere Grenzübergänge umgestellt. Gemeinsame Grenzpunkte sollen zur Entspannung zwischen den traditionell zerstrittenen Staaten beitragen.

Sein Land erwarte jetzt, dass die EU-Aussenminister im nächsten März als Datum für den Beginn der Beitrittsgespräche den Juni festlegen, sagte Regierungschef Ivica Dacic am Montag in Belgrad: „Serbien war niemals näher daran, einen Termin für seine EU-Beitrittsverhandlungen zu bekommen.“

EU-Staaten uneins

Fortschritte in der Normalisierung der Beziehung zwischen Serbien und Kosovo sind eine Voraussetzung für den Start von Beitrittsverhandlungen Serbiens mit der EU. Die EU-Staaten sind jedoch weiterhin uneins über den Beginn von Beitrittsverhandlungen mit Serbien. Ebenso uneinig sind sie in der Frage, ob die EU mit dem Kosovo über ein Stabilisierungs- und Assoziierungsabkommen verhandeln darf.

In Kreisen der zyprischen EU-Ratspräsidentschaft hiess es am Montag in Brüssel, die Europaminister der 27 Mitgliedstaaten wollten dennoch bei einem Treffen am Dienstag ein „positives Signal“ an die beiden beitrittswilligen Balkanstaaten geben.

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