Serena Williams wird ihrer Favoritenrolle im Wimbledon-Final gerecht. Sie gewinnt gegen Endspiel-Debütantin Agnieszka Radwanska (WTA 3) 6:1, 5:7, 6:2 und so ihre fünfte Trophäe in Wimbledon.
Radwanska wäre die Nummer 1 geworden, wenn sie ihr Major-Finaldebüt erfolgreich gestaltet hätte. Das Pech der Polin war aber, dass sie auf jene Spielerin traf, die in Bestform immer noch die unbestritten Beste ihres Fachs ist. Serena Williams legte die Basis zum Erfolg einmal mehr mit ihrem phänomenalen und auf der Frauentour einzigartigen Aufschlag. Gegen Ende des zweiten Satzes zeigte sie aber Nerven, kassierte das erste Break zum 4:4 und musste Radwanska sogar den Satzausgleich zugestehen. Radwanska, die am Vortag wegen Atemproblemen eine Medienkonferenz abgesagt hatte, steigerte sich mit zunehmender Matchdauer. Sie, die noch nie in einem Major-Final gestanden war, kam mit der nervlichen Anspannung immer besser zurecht und führte im Entscheidungssatz sogar 2:1, ehe Williams noch einmal stärker wurde und letztlich verdient siegte.
Serena Williams hat mit ihrem ersten Grand-Slam-Titel seit zwei Jahren zu ihrer Schwester Venus aufgeschlossen, die im Londoner Südwesten ebenfalls fünfmal triumphiert hat. Sie schraubte ihre Finalbilanz auf 14:4 und ist die siebte verschiedene Grand-Slam-Siegerin hintereinander. Von den aktuellen Top 10 haben mit Ausnahme von Angélique Kerber alle Spielerinnen mindestens einen Major-Final erreicht.
Radwanska wird durch den Finaleinzug ab Montag auf Platz zwei im World-Ranking geführt. Die bisherige Weltranglisten-Erste Maria Scharapowa, die im Achtelfinal gegen Sabine Lisicki verloren hatte, fällt auf Rang drei zurück. Neue Leaderin ist Viktoria Asarenka, die im Halbfinal an Serena Williams gescheitert war.