Genève-Servette, stolzer zweimaliger Cupsieger (1959 und 1972) und Spengler-Cup-Sieger (2013 und 2014), steht zum dritten Mal in Serie in den Playoff-Halbfinals.
Das fünfte Spiel gegen Fribourg-Gottéron gewann Servette mit 4:1. Optisch hielten die Freiburger wiederum ausgezeichnet mit. Die Gottéron-Spieler waren sogar der Meinung, sie hätten die Partie dominiert. Am Ende siegte aber wieder Genf – wie schon in Spiel 2 (4:3 n.V.), in welchem Gottéron im eigenen Stadion 3:0 geführt hatte, oder in Spiel 3 (4:1), in dem Fribourg auswärts nach Torschüssen deutlich dominiert hatte (42:29).
Die Vorentscheidung fiel bereits in den ersten 13 Minuten. Nach neun Minuten gelang Jim Slater mit Genfs erster Offensivaktion das 1:0. Und 87 Sekunden nach dem 1:1-Ausgleich durch Andrej Bykow brachte Juraj Simek die Servettiens erneut in Führung. Simek konnte am Ende unbedrängt einschiessen, weil Gottérons Goalie Benjamin Conz acht Meter vor seinem Gehäuse benommen auf dem Eis lag.
Dies war die erste Schlüsselszene der Partie. Marco Pedretti traf mit dem Knie die Schläfe von Conz, der sich ihm wagemutig entgegengeworfen hatte. Die Referees liessen die Partie richtigerweise weiterlaufen. Und Matt Lombardi (sah den freistehenden Simek) und Simek (Torschütze) bewahrten vor dem offenen Goal die Ruhe am Puck. Die nächsten Schlüsselszenen folgten in der ersten Hälfte des zweiten Abschnitts. Zuerst drückte Gottéron mit Vehemenz auf den 2:2-Ausgleich. Greg Mauldin (22.), Colby Genoway (26.) und John Fritsche (28.) besassen grandiose Möglichkeiten. In der 29. Minute gelang indessen Genfs Floran Douay in Unterzahl das 3:1. Servette erzielte in den fünf Spielen gegen Fribourg drei Shorthander.
Die Bilanz der Westschweizer Playoff-Serie: Servette erwies sich als klar stärkeres Team. Die Genfer legten keinen Wert auf spielerischen Glanz. Dafür spielten sie einfach und knallhart. Jeder scheibenführende Freiburger bekam einen Genfer zu spüren. Und das grosse Engagement zahlte sich aus. Vor den ersten drei Goals eroberten die Genfer dank Körpereinsatz den Puck. Vor dem 1:0 und dem 3:1 leiteten die Torschützen Slater und Douay das «Turnover» mit einem wuchtigen Bandencheck gleich selber ein. Vor dem 2:1 – dem Goal, bei dem Conz am Boden lag – hatte Fribourgs Verteidiger Marc Abplanalp mit einer schlechten Angriffsauslösung die Genfer Chance eingeleitet.
Ausserdem agierten die Genfer viel effizienter als Fribourg. Aus den ersten elf Torschüssen skorten sie drei Tore. Fribourg hingegen benötigte über die ganze Serie fast 23 Torschüsse für ein Goal. Genfs Goalie Robert Mayer kassierte in den drei Viertelfinalspielen in der Les-Vernets-Halle nur drei Gegentore und parierte in Spiel 5 37 Schüsse.
In den Halbfinals, die am kommenden Donnerstag beginnen, kommt es zu den Paarungen Davos – Bern und Genève-Servette – Lugano.
Genève-Servette – Fribourg-Gottéron 4:1 (2:1, 1:0, 1:0)
6975 Zuschauer. – SR Stricker/Vinnerborg, Kovacs/Tscherrig. – Tore: 9. Slater (Bezina) 1:0. 12. Bykow (Rathgeb) 1:1. 13. Simek (Lombardi, Pedretti) 2:1. 29. Douay (Ausschluss Fransson!) 3:1. 57. Romy (Bezina) 4:1. – Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Genève-Servette, 1mal 2 Minuten gegen Fribourg-Gottéron. – PostFinance-Topskorer: D’Agostini; Sprunger.
Genève-Servette: Robert Mayer; Eliot Antonietti, Bezina; Vukovic; Loeffel, Mercier; Iglesias; Jacquemet, Slater, Rod; D’Agostini, Romy, Kast; Simek, Lombardi, Pedretti; Traber, Heinimann, Roland Gerber; Douay.
Fribourg-Gottéron: Benjamin Conz; Rathgeb, Ngoy; Alexandre Picard II, Schilt; Glauser, Marc Abplanalp; Maret; Sprunger, Gardner, Benjamin Plüss; Mauldin, Pouliot, Genoway; John Fritsche, Bykow, Rivera; Caryl Neuenschwander, Flavio Schmutz, Neukom; Marchon.
Bemerkungen: Genève-Servette ohne Almond, Bays, Riat, Rubin, Wick (alle verletzt) und Tom Pyatt (überzähliger Ausländer), Fribourg-Gottéron ohne Kamerzin, Loichat, Mottet und Tristan Vauclair (alle verletzt), Ellerby und Réway (beide überzählige Ausländer). – Timeout Genève-Servette (53.).