Die Gewerkschaft des Verkehrspersonals SEV will die langen Dienstschichten der Buschauffeure nicht mehr länger hinnehmen: Sie fordert deshalb eine Begrenzung auf 10 Stunden. Im Auge hat sie dabei langfristig eine Änderung des Arbeitszeitgesetzes.
Zu diesem Zweck hat die Organisation eine nationale Kampagne lanciert, die Politik und Gesellschaft für die problematischen Arbeitszeiten sensibilisieren soll, wie SEV-Vizepräsidentin Barbara Spalinger am Donnerstag vor den Medien sagte.
Mit Plakaten und Flugblättern werden Buschauffeure des SEV in den nächsten Tagen an verschiedenen Orten der Schweiz die Kampagne starten. Als Botschaft dient der Gewerkschaft ein Comic, der in neun Bildern den Alltag eines Busfahrers zeigt.
Arbeitstage von mehr als 12 Stunden sind laut Spalinger keine Seltenheit. Zwei Umfragen bei rund 800 Buschauffeuren und Busfahrerinnen ergaben, dass sich die langen Schichten negativ auf die Gesundheit und das Sozialleben auswirkten.
Erklärt werden die langen Dienstzeiten mit der Arbeit, die oft entsprechend den Verkehrsspitzen in zwei oder drei Tranchen aufgeteilt wird. Dazwischen lägen zwar Pausen, erläuterte Spalinger. Diese seien aber oft zu wenig lang, um nach Hause zu gehen und sich etwas zu ausruhen können.
Ausbau von ÖV ein Problem
Nachteilig für die Buschauffeure wirkt sich auch der stetige Ausbau des öffentlichen Verkehrs aus. Dies bedeute mehr Arbeit für das Personal und somit längere Arbeitszeiten, bilanziert der Verband.
Die gesetzliche Grundlage bildet das Arbeitszeitgesetz, das in Ausnahmefällen Dienstschichten von 12 Stunden zulässt. Langfristig arbeite SEV daraufhin, die gesetzliche Grundlage zu ändern, sagte Spalinger.
In ihren Augen wäre eine weitere Möglichkeit, mit den Arbeitgebern kürzere Schichten in den Gesamtarbeitsverträgen auszuhandeln.