Sexuell übertragbare Infektionen nehmen im Jahr 2012 weiter zu

Die sexuell übertragbaren Infektionen (STI) werden auch 2012 weiter zunehmen. Dies ergibt eine Analyse des Bundesamts für Gesundheit (BAG) der Syphilis-, Gonorrhoe- und Chlamydia-Meldungen für den Zeitraum von Januar bis Juli 2012.

Ein Mann wird auf Syphilis getestet (Symbolbild) (Bild: sda)

Die sexuell übertragbaren Infektionen (STI) werden auch 2012 weiter zunehmen. Dies ergibt eine Analyse des Bundesamts für Gesundheit (BAG) der Syphilis-, Gonorrhoe- und Chlamydia-Meldungen für den Zeitraum von Januar bis Juli 2012.

Das BAG schreibt am Montag von 287 bestätigten Syphilis-Fällen in den ersten sieben Monaten des laufenden Jahres (2011: 267 Fälle). Die Hochrechnung fürs gesamte Jahr lasse einen Anstieg der Syphilis-Diagnosen um 3 bis 7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr erwarten.

Auch die Gonorrhoe-Fälle nehmen zu: Von Januar bis Juli 2012 wurden mit 817 Meldungen fast 100 Fälle mehr verzeichnet als im selben Zeitraum 2011 (722 Fälle). Die Hochrechnung ergibt einen Anstieg um 5 bis 13 Prozent für 2012 im Vergleich zu 2011. Es werden rund 1400 Diagnosen erwartet.

Ausserdem nehmen die Chlamydien-Diagnosen seit Jahren zu, dies gilt auch für 2012. Die Zunahme der gemeldeten Diagnosen in den ersten sieben Monaten 2012 beträgt 12 Prozent. Die Schätzung per Ende Jahr geht von rund 8000 Fällen aus, ungefähr 11 Prozent mehr als im Vorjahr. Besonders betroffen von Chlamydia sind Frauen.

Seit 2011 fordert die „Love Life“-Kampagne auf, sich bei Beschwerden im Genitalbereich in ärztliche Behandlung zu begeben. Ein Teil der STI-Diagnosen könnte laut BAG damit zusammenhängen.

Steigender Trend beim HIV

Neben den zunehmenden Fällen von STI setzt sich der seit 2008 abnehmende Trend der HIV-Diagnosen nicht weiter fort, heisst es im BAG-Bulletin weiter. In den ersten sieben Monaten 2012 seien dem BAG insgesamt 364 neue HIV-Diagnosen gemeldet worden.

Gemäss Hochrechnung dürften es bis Ende Jahr rund 610 Diagnosen sein – rund 50 mehr als im Jahr 2011. Von HIV stark betroffen sind insbesondere Männer, die mit Männern Sex haben.

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