Die Disziplinarkommission der Swiss Football League weist die Proteste und Einsprachen gegen die Wertung von Sions ASL-Partien mit den sechs neuen Spielern ab. Die Walliser behalten sämtliche Punkte.
Nachdem das Walliser Kantonsgericht die am 6. August vom Bezirksgericht Martigny ausgesprochene provisorische Spielberechtigung für die sechs Neuzugänge des FC Sion – Pascal Feindouno, Gabri, Stefan Glarner, José Gonçalves, Billy Ketkeophomphone und Mario Mutsch – Mitte November aufgehoben hatte, drohte dem Team von Trainer Laurent Roussey der Abzug von 16 Punkten. Doch nun schmetterte die SFL-Disziplinarkommission die Proteste und Einsprachen von Lausanne, Thun, Basel und Luzern ab. Der Protest der Grasshoppers wurde für unzulässig erklärt. Damit bleibt Sion mit 30 Punkten Tabellendritter.
Eine Begründung für diesen Entscheid liegt bislang nicht vor, da die Disziplinarkommission den Parteien die Urteile erst im Dispositiv zugestellt hat. Was sicher zu Gunsten Sions sprach, ist die Tatsache, dass die SFL die sechs Spieler ordentlich lizenziert hat – auch wenn dies aus Versehen geschah. So oder so können die Vereine gegen das Urteil rekurrieren. Ob sie dies tun werden, ist offen. Vielleicht wollen auch sie den leidigen „Fall FC Sion“ endlich ad acta legen.
Sicherlich keine Freude am Entscheid der Disziplinarkommission hat die FIFA. Der Weltverband hatte Forfait-Niederlagen gefordert. Denn Constantin bekam praktisch auf der ganzen Linie Recht dafür, dass er sich um die Transfersperre der FIFA foutiert und die nicht lizenzierten Spieler ermutigt hat, mit dem Gang vor das Zivilgericht gegen die Statuten und das Reglement des Schweizerischen Fussballverbands (SFV) zu verstossen. Sion setzte in zehn der bisherigen 17 Saisonspielen in der Axpo Super League mindestens einen der sechs Neuverpflichtungen ein, was nun keine Konsequenzen nach sich ziehen dürfte. Zudem muss das Sextett nur noch einmal pausieren, da es für die zweite Saisonhälfte die Spielbewilligung erhalten wird.