Napoli hat sich für das Rückspiel der Europa-League-Sechzehntelfinals eine ausgezeichnete Ausgangslage erarbeitet. Das Team um Gökhan Inler setzt sich auswärts gegen Trabzonspor 4:0 durch.
Die Neapolitaner benötigten weniger als eine halbe Stunde, um «eines der heissesten Stadien Europas sprichwörtlich zum Schweigen zu bringen», wie die Homepage der «Gazzetta dello Sport» genüsslich von der Schwarzmeerküste berichtete. Tore von Henrique, Gonzalo Higuain und Manolo Gabbiadini innerhalb von 21 Minuten sorgten dafür, dass der Serie-A-Dritte in Trabzon nie ins Zittern geriet. Inler kam an der Seite von Walter Gargano im defensiven Mittelfeld zu seinem erst dritten Einsatz im Jahr 2015.
Eine solide Basis legte mit Inter Mailand ein zweites Team aus der Serie A. Massgeblichen Anteil daran hatte Xherdan Shaqiri, der bei seinem neuen Arbeitgeber immer besser in Form kommt. Im Auswärtsspiel gegen Celtic Glasgow (3:3) erzielte der Schweizer Internationale in der vierten Minute das 1:0, als er nach einem Volleyschuss nochmals an den Ball kam und im zweiten Anlauf traf. Wenig später leitete Shaqiri den zweiten Treffer Inters durch Rodrigo Palacio ein.
Die Bilanz des auffällig starken Shaqiri der letzten zwei Wochen lässt sich sehen. In drei Pflichtspielen gelangen ihm je zwei Tore und Vorlagen. Celtic Glasgow zeigte gegen den eigentlich besseren Gegner eine bemerkenswerte Moral. Mit einem Doppelschlag (24./25.) glich der schottische Meister zum 2:2 aus, das 3:3 gelang dem eingewechselten Schweden John Guidetti in der Nachspielzeit. Mit der letzten Aktion der spektakulären Partie im Celtic Park verzog Shaqiri einen Freistoss aus aussichtsreicher Position.
Neben Shaqiri hatte ein zweites Mitglied des Schweizer Nationalteams einen starken Auftritt in der Europa League. Und wie jene seines Kollegen führte auch die dominante Vorstellung von Granit Xhaka in Sevilla nicht zu einem Erfolg. Mönchengladbach verlor auswärts gegen den Titelverteidiger FC Sevilla 0:1, wobei Goalie Yann Sommer beim einzigen Gegentor nach 70 Minuten ohne Abwehrchance war. Gladbach besass in Sevilla mehr Anteile, nicht zuletzt dank Xhakas überlegten Zuspielen und Verlagerungen des Geschehens.
Auf direktem Achtelfinal-Kurs befindet sich derweil der VfL Wolfsburg mit Captain Diego Benaglio und Ricardo Rodriguez (Timm Klose war Ersatz). Gegen Sporting Lissabon konnte sich der erste Liga-«Verfolger» von Bayern München zum wiederholten Male in der Rückrunde auf die Treffsicherheit von Bas Dost verlassen. Fünf Tage nach seinem spektakulären Vier-Tore-Spiel beim 5:4-Sieg der Wolfsburger in Leverkusen war der Holländer auch beim 2:0 gegen Sporting mit seiner Doublette der Matchwinner. Dost hat in diesem Jahr in fünf Pflichtspielen bereits sagenhafte neun Tore erzielt. «So muss man das spielen. Wir können uns jetzt nicht ausruhen, aber so haben wir uns das eigentlich gewünscht», sagte VfL-Manager Klaus Allofs.
Trabzonspor – Napoli 0:4 (0:3). – 22’000 Zuschauer. – Tore: 6. Henrique 0:1. 20. Higuain 0:2. 27. Gabbiadini 0:3. 92. Zapata 0:4. – Bemerkungen: Napoli mit Inler. 85. Mertens (Napoli) verschiesst Foulpenalty.
Celtic Glasgow – Inter Mailand 3:3 (2:3). – Tore: 4. Shaqiri 0:1. 13. Palacio 0:2. 24. Armstrong 1:2. 25. Campagnaro (Eigentor) 2:2. 45. Palacio 2:3. 93. Guidetti 3:3. – Bemerkung: Inter mit Shaqiri (verwarnt).
FC Sevilla – Borussia Mönchengladbach 1:0 (0:0). – 25’000 Zuschauer. – Tor: 70. Iborra 1:0. – Bemerkungen: Mönchengladbach mit Sommer und Xhaka (verwarnt).
Wolfsburg – Sporting Lissabon 2:0 (0:0). – 19’207 Zuschauer. – Tore: 46. Dost 1:0. 63. Dost 2:0. – Bemerkungen: Wolfsburg mit Benaglio und Rodriguez, ohne Klose (Ersatz).