Sharif fordert Obama zu Ende von Drohnenangriffen auf

Pakistans Regierungschef Nawaz Sharif hat von US-Präsident Barack Obama bei einem Treffen im Weissen Haus ein Ende der Drohnenangriffe in seinem Land verlangt. Sharif sagte nach der Zusammenkunft in Washington, dass er das heikle Thema angesprochen habe.

Pakistans Premier Nawaz Sharif bei Barack Obama im Weisse Haus (Bild: sda)

Pakistans Regierungschef Nawaz Sharif hat von US-Präsident Barack Obama bei einem Treffen im Weissen Haus ein Ende der Drohnenangriffe in seinem Land verlangt. Sharif sagte nach der Zusammenkunft in Washington, dass er das heikle Thema angesprochen habe.

Dabei habe er die «Notwendigkeit» betont, die US-Drohneneinsätze auf pakistanischem Staatsgebiet einzustellen. Obama kommentierte die umstrittenen Angriffe mit unbemannten Kampfflugzeugen vor Journalisten nicht.

In einer gemeinsamen schriftlichen Erklärung hiess es nur, die US-pakistanische Partnerschaft basiere auf «den Prinzipien des Respekts der Souveränität und territorialen Unversehrtheit».

Beziehungen verbessern

Sharif war am Sonntag in Washington eingetroffen. Die viertägige Visite des im Mai gewählten Regierungschefs ist der hochrangigste US-Besuch eines pakistanischen Politikers seit Jahren.

Beide Länder bemühen sich derzeit um eine Verbesserung der Beziehungen. Diese hatten neben den Drohnenangriffen auch durch den US-Militäreinsatz zur Tötung von Al-Kaida-Chef Osama bin Laden im pakistanischen Abbottabad vom Mai 2011 Schaden genommen.

Bis zu 1000 zivile Opfer

Die USA setzen Kampfdrohnen vor allem in den pakistanischen Stammesgebieten, aber auch in Afghanistan und im Jemen ein. Ziele sind Islamisten und Anhänger des Terrornetzwerks Al-Kaida.

Die genaue Opferzahl liegt im Dunkeln, Schätzungen zufolge wurden in den vergangenen Jahren aber mehrere tausend Menschen getötet. Immer wieder kommen auch Zivilisten bei den Attacken mit den ferngesteuerten Flugzeugen ums Leben.

Menschenrechtsverletzungen

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International warf den USA in einem am Dienstag veröffentlichten Bericht vor, mit ihren Drohnenangriffen mehrfach das Völkerrecht gebrochen und möglicherweise Kriegsverbrechen begangen zu haben.

Die US-Regierung verwahrte sich gegen die Amnesty-Kritik und verteidigte die Drohnenangriffe als «präzise, rechtmässig und wirksam». Obamas Sprecher Jay Carney erklärte, dass die Vereinigten Staaten mit «äusserster Sorgfalt» auf die Einhaltung des rechtlichen Rahmens achten würden.

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