Der Weltmeister Shawn Barber bestätigt im Hauptbahnhof Zürich seinen WM-Titel. Der Kanadier gewinnt beim Stabhochsprung-Spektakel mit 5,92 Metern.
Der Kanadier übersprang als Einziger die Siegeshöhe von 5,77 m. Danach liess er sich vor 2000 Zuschauern 5,92 m auflegen, um seine Hallenbestleistung um einen Zentimeter zu verbessern. Weil sich die Stab-Artisten auf der homologierten Anlage unter einem Dach in die Höhe schraubten, gingen ihre Leistungen in die Indoor-Statistiken ein. Im zweiten Versuch meisterte Barber die Höhe tatsächlich. Damit sprang er um zwei Zentimeter höher als im Vogelnest. Seine Freiluft-Bestmarke liegt seit diesem Sommer bei 5,93 m. Als zweite Zugabe versuchte sich der Kanadier auf 6,01 m, scheiterte allerdings klar. Er wäre der jüngste 6-m-Springer aller Zeiten geworden.
Der Stabhochsprung ist eine Disziplin, die oft an ungewöhnlichen Orten wie Plätzen oder Einkaufszentren ausgetragen wird, um auch ein neues Publikum anzusprechen. Ein Stabhochsprung-Wettkampf im Zürcher Hauptbahnhof gab es jedoch noch nie. Neun Athleten sorgten am Mittwochabend für die stimmungsvolle Premiere. Der Zuspruch beim Publikum war um einiges grösser als beim Kugelstossen in den Jahren 2010 bis 2013, das an gleicher Stätte durchgeführt worden war. Die Athleten nahmen wegen des Einstichkastens leicht erhöht auf einem Podest Anlauf. Dies liess ihr Leistungen noch imposanter erscheinen. Selbst vom Ende der Bahngeleise bestaunten die Passanten die Flug-Show.
Mit von der Partie waren auch «anderthalb» Schweizer. Marquis Richards musste gleich auf 5,22 m in den Wettkampf einsteigen. Diese Höhe liegt lediglich 8 cm unter seiner aktuellen Saisonbestleistung. Der mehrfache Schweizer Meister reüssierte im dritten Anlauf. Danach ging es auf 5,42 m weiter. Diese Höhe erwies sich für Richards ebenso zu hoch wie für Mitch Greeley (LC Zürich). Der Ehemann der Schweizer Rekordhalterin Nicole Büchler tritt für sein Heimatland USA an, sollte in der kommenden Saison jedoch für die Schweiz startberechtigt sein. Er ist seit fünf Jahren verheiratet. Somit sollte einem Nationenwechsel wie vor einem Jahr bei Marathonläufer Tadesse Abraham nichts im Weg stehen. In einem internationalen Topfeld belegten Greeley und Richards die Plätze 8 und 9.