Nach dem schweren Lawinenunglück mit 16 toten Nepalesen am Mount Everest haben sich fast alle Sherpas zur Umkehr entschlossen. Nur noch sehr wenige Teams warten mit ihren Sherpas im Basislager darauf, vielleicht doch noch aufsteigen zu können.
Dies sagte Lhakpa Sherpa, Generalsekretär des Verbandes der Bergsteiger-Ausbilder Nepals, am Samstag. Für die meisten Expeditionen aus aller Welt ist es unmöglich, den höchsten Berg der Welt ohne die Unterstützung lokaler Bergführer und Träger zu erklimmen.
Mehrere Sherpas sagten der Nachrichtenagentur dpa, sie wollten aus Respekt vor ihren toten Freunden und Familienangehörigen in dieser Saison nicht weiter gehen. Westliche Bergführer berichteten hingegen aus dem Basislager, es sei vor allem um Politik gegangen. Radikale Gruppen hätten die Tragödie am Everest benutzt, um ihren Einfluss auszubauen, schreibt etwa der US-Bergsteiger Greg Paul.
Die nepalesische Regierung war den Forderungen der Sherpas im Basislager nachgekommen und hatte mehr Geld für Verletzte und höhere Zahlungen an ihre Familien im Todesfall zugesagt. Trotzdem entspannte sich die Situation nicht. Von den Tumulten unbeeinflusst seien Teams, die den Everest von der chinesischen Seite aus besteigen wollen, berichteten Expeditionsteilnehmer.