«Shitstorm» ist Schweizer Wort des Jahres

«Shitstorm» ist das Schweizer Wort des Jahres 2012. Eine sechsköpfige Jury unter Federführung von DRS 3 hat den Begriff aus über 1000 Vorschlägen der Schweizer Bevölkerung gekürt. «Bio» ist das Unwort, «shaz» das Jugendwort und «Vada a bordo, cazzo» der Satz des Jahres.

Das Wort «Shitstorm» stammt aus den sozialen Medien (Bild: sda)

«Shitstorm» ist das Schweizer Wort des Jahres 2012. Eine sechsköpfige Jury unter Federführung von DRS 3 hat den Begriff aus über 1000 Vorschlägen der Schweizer Bevölkerung gekürt. «Bio» ist das Unwort, «shaz» das Jugendwort und «Vada a bordo, cazzo» der Satz des Jahres.

Nach zwei politischen Worten des Jahres – «Ausschaffung» 2010 und «Euro-Rabatt» 2011 – hat die Jury heuer einen Begriff aus dem Bereich der sozialen Medien gewählt. «Shitstorm» verankerte sich laut Jurybegründung 2012 im Schweizerdeutschen und steht sowohl für die Macht, als auch für die Gefahren von sozialen Medien.

Die Aktion «Wort des Jahres» wird seit 2003 durchgeführt. In der Jury sassen in diesem Jahr Autor Bänz Friedli, Slam-Poetin Lara Stoll, «Literaturclub»-Gesprächsleiter Stefan Zweifel, Autor Gion-Matthias Cavelty, Daniel Quaderer, Ko-Autor des Buches «Wörter des Jahres», und DRS 3-Redaktorin Ursula Schubiger.

Zum Unwort des Jahres wählte die Jury «Bio». Durch den inflationären und oft missbräuchlichen Gebrauch des Begriffs im Detailhandel sei die Bevölkerung dessen überdrüssig geworden, heisst es in der Begründung.

«Kreativ» oder einfach nur unfähig?

Das Jugendwort des Jahres «shaz» bedeutet nichts anderes als «Schatz». In dieser für die schnelle Kommunikation in Chats und SMS geschaffenen Schreibweise stehe die Vokabel für «die Lust, Flexibilität und Kreativität Jugendlicher im Umgang mit Sprache», heisst es in der Jurybegründung.

Der Satz des Jahres lautet «Vada a bordo, cazzo» (Gehen Sie verdammt nochmal zurück an Bord). So brüllte Gregorio De Falco von der Livorneser Hafenbehörde den Kapitän der havarierten «Costa Concordia» an. Der Satz spiegelt laut Jury «den Zeitgeist von heute: Die Chefs gehen, die Angestellten baden alles aus».

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