Milliarden-Investitionen in die städtischen Polizeieinheiten haben die Sicherheitslage in Mexiko kaum verbessert. In den vergangenen sieben Jahren seien rund 30 Milliarden Pesos (umgerechnet zwei Milliarden Franken) in die Polizeibehörden auf Gemeindeebene geflossen.
Das berichtete die Zeitung «Reforma» am Mittwoch. Dennoch sei es nicht gelungen, die Einheiten zu stärken und korrupte Beamte aus dem Dienst zu entfernen, hiess es in dem Bericht weiter.
Der mutmassliche Mord an Dutzenden Studenten in der Stadt Iguala, in den auch lokale Polizisten verwickelt seien sollen, hatte zuletzt die engen Kontakte zwischen Sicherheitskräften und kriminellen Organisationen in den Fokus gerückt.
Als Reaktion auf die daraufhin ausgebrochenen massiven Proteste gegen seine Regierung will Präsident Enrique Peña Nieto nun die örtlichen Polizeibehörden neu aufstellen.
So brachte er eine Gesetzesinitiative in den Kongress ein, um die als korrupt geltenden städtischen Polizeieinheiten aufzulösen. Sie sollen künftig von besser ausgebildeten und bezahlten Sicherheitskräften auf bundesstaatlicher Ebene ersetzt werden.
Aus dem Entwurf geht auch hervor, dass 40 Prozent der bei den Kommunen angestellten Polizisten weniger als 4600 Pesos (317 Franken) im Monat verdienen. Das macht sie anfällig für Korruption.