Sieben Blauhelmsoldaten in der Elfenbeinküste getötet

Bewaffnete haben bei einem Angriff auf UNO-Friedenstruppen im Südwesten der Elfenbeinküste sieben Blauhelmsoldaten getötet. Die Soldaten seien bei einem Einsatz zum Schutz von Zivilisten südlich des Ortes Tai angegriffen worden, teilte der UNO-Gesandte in der Elfenbeinküste, Bert Koenders, am Freitag mit.

UNO-Soldaten in Abidjan (Archiv) (Bild: sda)

Bewaffnete haben bei einem Angriff auf UNO-Friedenstruppen im Südwesten der Elfenbeinküste sieben Blauhelmsoldaten getötet. Die Soldaten seien bei einem Einsatz zum Schutz von Zivilisten südlich des Ortes Tai angegriffen worden, teilte der UNO-Gesandte in der Elfenbeinküste, Bert Koenders, am Freitag mit.

UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon verurteilte die Tat. „Diese tapferen Soldaten starben für den Frieden“, sagte Ban in New York. Eine Untersuchung soll den genauen Tathergang klären.

Andere Soldaten der UNO-Truppe UNOCI seien in Gefahr, sagte Ban. „Trotzdem harren 40 von ihnen in ihren Stellungen in einem abgelegen Dorf aus, um dessen Bewohner zu schützen.“ Er forderte die Regierung von Präsident Alassane Ouattara auf, alles zu tun, um die Täter zur Verantwortung zu ziehen.

Die Friedenstruppen hatten nach Angaben von Koenders kürzlich ihre Präsenz in der Gegend nahe der Grenze zu Liberia wegen der drohenden Gefahr von Angriffen auf Zivilisten verstärkt. Die sieben Soldaten stammten aus dem Niger.

Viele auf der Flucht

Ein UNO-Vertreter sagte, die Blauhelmsoldaten seien von einer grossen Gruppe angegriffen worden. Seinen Angaben zufolge waren die Blauhelmsoldaten auf einer Patrouille zu Fuss unterwegs, als sich der Angriff ereignete.

Der Bürgermeister Desire Knonkonte sagte der Nachrichtenagentur AP, dass Hunderte Dorfbewohner aus Angst vor weiteren Angriffen bereits geflohen seien. Andere seien möglicherweise getötet oder verletzt worden, teilten UNO-Vertreter mit.

Der UNO-Gesandte Koenders verurteile den Gewaltakt als „eine schwere Verletzung des Völkerrechts“. Kieran Dwyer, Sprecher der UNO-Abteilung für friedenserhaltende Massnahmen, kündigte eine Truppenverstärkung bei Tagesanbruch an.

UNO schützt Ouattara

Die UNO-Truppe hatte mit ihrem Eingreifen Präsident Ouattara faktisch zur Macht verholfen. Ouattara hatte die Wahl im Herbst 2010 gewonnen, doch der abgewählte Präsident Laurent Gbagbo hatte sich geweigert, sein Amt freizumachen, und auf sein Militär gesetzt.

Mindestens 3000 Menschen starben und Hunderttausende flohen, bis Ouattara im Mai 2011 als Präsident vereidigt wurde. Am 18. Juni soll das Den Haager Kriegsverbrechertribunal entscheiden, ob Gbagbo der Prozess gemacht wird wie vor ihm dem liberianischen Ex-Diktator Charles Taylor.

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