Nach der spektakulären Flucht des Drogenbosses Joaquín «El Chapo» Guzmán aus einem mexikanischen Hochsicherheitsgefängnis sind sieben Gefängnismitarbeiter beschuldigt und inhaftiert worden. Die Verdächtigen seien in ein Bundesgefängnis gebracht worden.
Das teilten die mexikanischen Behörden am Freitag mit. Am vergangenen Sonntag waren zunächst waren 22 Mitarbeiter festgenommen worden, unter ihnen der Gefängnisdirektor; ob dieser nun auch in Haft kam, wurde nicht mitgeteilt. Die Behörden gehen davon aus, dass der Drogenboss Helfer beim Gefängnispersonal hatte.
Präsident Enrique Peña Nieto zeigte sich nach seiner Rückkehr von einem Besuch in Frankreich zuversichtlich, dass Guzmán wieder gefasst werde. Der «Fehler des Ausbruchs» könne nur dadurch wieder gut gemacht werden, dass der Entflohene wieder in Haft komme.
Guzmán war am Samstagabend aus der Haftanstalt von Altiplano entkommen. Der 58-Jährige, zeitweise der meistgesuchte Verbrecher der Welt und milliardenschwerer Chef des Sinaloa-Drogenkartells, war im Jahr 1993 in Guatemala geschnappt worden, konnte aber acht Jahre später ein erstes Mal aus dem Gefängnis ausbrechen. Nach 13 Jahren auf der Flucht fassten ihn mexikanische Fahnder schliesslich im Februar 2014 mit Hilfe der US-Drogenbehörde in einem Badeort des Bundesstaats Sinaloa.