Sieben Schweizer Universitäten gehören zu den 200 besten Hochschulen der Welt. Dies ergab das Jahres-Ranking des britischen Hochschulmagazins „Times Higher Education“ (THE). Doch sämtliche Hochschulen ausser den zwei Besten rutschten in der Liste nach hinten.
„Die Schweiz zeigt angesichts ihrer Grösse ausserordentlich starke Leistungen“, kommentiert Phil Baty, Redakteur des THE-Rankings. Drei der hiesigen Hochschulen liegen sogar in den Top 100: Die beiden ETHs und die Universität Zürich.
Die ETH Zürich konnte von Platz 15 auf Rang 12 aufrücken und bleibt damit die beste Universität, die nicht in der angelsächsischen Welt liegt. Die ETH Lausanne verbesserte sich von Platz 46 auf 40 und ist die zweitbeste europäische Universität ausserhalb Grossbritanniens.
Ein Wermutstropfen ist, dass sämtliche Schweizer Hochschulen ausser der ETHs deutlich an Rangpunkten verloren: Die Uni Zürich rutschte auf Platz 89 ab (Vorjahr 61), die Uni Lausanne auf Rang 130 (Vorjahr 116). Die Uni Genf verlor drei Ränge und erreicht Platz 133. Die Unis Basel und Genf erzielen nur noch die Ränge 142 und 151, statt 111 und 112.
Bei den Spitzenplätzen bleiben die US-amerikanischen und britischen Hochschulen unerreicht. Wie letztes Jahr führt das California Institute of Technologie die Liste an. Ex-Leader Harvard University rutschte weiter ab auf Platz vier, hinter die Universitäten Stanford und Oxford, die sich beide auf Rang zwei platzierten.
Asiatische Universitäten im Aufwind
Trotz der beeindruckenden Dominanz der US-Hochschulen – 7 der 10 Besten und 76 der Top 200 weltweit liegen in den USA – haben 51 US-Institutionen gegenüber dem Vorjahr an Boden verloren. Verdrängt wurden sie von Unis aus verschiedenen asiatischen Ländern, insbesondere China.
Die Peking University verbesserte sich von Platz 49 auf 46, die Tsinghua University vom 71. auf den 52. Rang. Darüber hinaus nähern sich auch andere Unis den Top 200 an. Die massiven Investitionen des Landes in die Entwicklung von Weltklasse-Unis begännen sich auszuzahlen, schreibt das THE.
„Das diesjährige Ranking belegt einen klaren Machtwechsel von West nach Ost in der höheren Bildung und Forschung“, kommentiert THE-Redakteur Baty. „In krassem Gegensatz dazu leidet der Westen an Budgetkürzungen, und die traditionellen Kraftpakete verlieren Boden. Dies sollte westliche Regierungen alarmieren.“
Einen überraschenden Vormarsch legten indes die Niederlande hin: Zwölf ihrer Institutionen finden sich in den Top 200, die grösste Zahl nach den USA und Grossbritannien. Sämtliche holländischen Universitäten konnten in diesem Jahr ihre Position verbessern, schreibt das THE. Dieser Aufstieg liege unter anderem daran, dass die Holländer ihre Datenerhebung und -Eingabe stark verbessert hätten.
Bei den Kriterien des „Times Higher Education“ Rankings spielt die Publikationshäufigkeit – und damit indirekt die englische Sprache – eine grosse Rolle; allerdings werden auch das Ansehen der Hochschulen bei Arbeitgebern, die finanzielle Ausstattung und die Betreuer-Studenten-Relation mitbewertet.
Das THE-Ranking hatte 2011 eine neue Methodik eingeführt. Die diesjährigen Erhebungen sind mit denen des letzten Jahres identisch.