Sieben Tore für die Ewigkeit – so schön traf Marco Streller

Die Zeit des Abschiedes ist gekommen: Marco Strellers Zeit als Captain und Goalgetter beim FC Basel geht zu Ende. Was für immer bleibt, sind seine Tore. Ein kleine Auswahl zum Schwelgen. Marco Streller, mit knapp 34 Jahren schon eine Stürmerlegende des FC Basel, beendet seine Aktivkarriere. Deshalb schauen wir auf seine Zeit als Profifussballer zurück […]

FC Basel's Marco Streller, centre right, scores the 1:0 against keeper Mario Felgueiras, centre, left, from CFR Cluj, during a Champions League play-off first leg match between Switzerland's FC Basel 1893 and Romania's Fotbal Club CFR 1907 Cluj at the St. Jakob-Park stadium in Basel, Switzerland, on Tuesday, August 21, 2012. (KEYSTONE/Urs Flueeler)....

Die Zeit des Abschiedes ist gekommen: Marco Strellers Zeit als Captain und Goalgetter beim FC Basel geht zu Ende. Was für immer bleibt, sind seine Tore. Ein kleine Auswahl zum Schwelgen.

Marco Streller, mit knapp 34 Jahren schon eine Stürmerlegende des FC Basel, beendet seine Aktivkarriere. Deshalb schauen wir auf seine Zeit als Profifussballer zurück und zeigen seine – aus unserer Sicht – sieben schönsten und wichtigsten Tore als Profistürmer.

1. Streller zaubert wie Ibrakadabra

Vielleicht das schönste Tor, das Marco Streller im Lauf seiner 15-jährigen Karriere geschossen hat: Im November 2009 gegen Neuchâtel Xamax dribbelt er in der 95. Minute des Spiels drei Gegenspieler aus und schnipst dann auch noch den Ball via Pfosten ins Tor – zum 4:1 und Endresultat. Die zwei Kommentatoren schwärmen davon, dass dies das Tor des Monats sei und vergleichen ihn mit Zlatan Ibrahimovic, der damals noch beim FC Barcelona unter Vertrag war. Ein mutiger, aber bei diesem hinreissenden Tor absolut gerechtfertigter Vergleich.

2. Streller schiesst ein zum historischen Einzug ins Achtelfinale der Champions League

An dieses Tor können sich sicher alle FCB-Fans erinnern. Am 7. Dezember 2011, im letzten Gruppenspiel, kann der FCB mit einem Sieg als erste Schweizer Mannschaft in die Achtelfinals der Champions League einziehen. Schon in der 9. Minute flankt Markus Steinhöfer in den Strafraum, in dem Alex Frei die Hereingabe allerdings mit seinem Kopf verpasst. Der FCB bleibt aber im Ballbesitz. Xherdan Shaqiri hebt den Ball erneut in den Strafraum – Marco Streller nimmt die Kugel direkt aus der Luft und haut sie per Aufsetzer durch die Beine von Verteidiger Patrice Evra in die Maschen zum 1:0. Das Spiel endet 2:1, und der FCB schreibt Fussballgeschichte: Er steht in der K.o.-Runde der Champions League, und das grosse Manchester United muss in die Europa League.

3. Streller übt per Kopfball Rache

 

Nachdem der FC Basel in der Saison 2012/13 vom Chelsea FC im Halbfinal der Europa League bezwungen wurde, treffen beide Teams ein halbes Jahr später in der Champions League erneut aufeinander. Am 18. September stand das erste Gruppenspiel auf dem Programm und der FCB musste nach London. Der FC Basel ist eigentlich gut unterwegs, kassiert aber kurz vor dem Ende der ersten Halbzeit einen Gegentreffer zum 1:0. Die Mannschaft gibt aber nicht auf: In der 71. Minute vollendet Mohamed Salah eine wunderschöne Kombination zum 1:1. Zehn Minuten später, in der 81. Minute, vergibt Marco Streller die Chance zum 2:1. Aber nach dem anschliessenden Eckball von Matías Delgado setzt sich Streller gegen drei gegnerische Spieler durch und köpft das 2:1. Torhüter Petr Cech ist zwar noch am Ball dran, kann ihn aber nur noch ins eigene Tor lenken (zu sehen ab 1:23). Es bleibt nicht bei diesem sensationellen Sieg – auch das Rückspiel gewinnt der FCB und zwar mit 1:0.

4. Streller schiesst die Schweiz an die WM 2006

 

Um an der Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland teilzunehmen, muss die Schweiz in den Play-Offs gegen die Türkei gewinnen. Im Hinspiel in Bern legt die Schweiz ein 2:0 vor. Am 16. November tritt die Schweiz in einem emotional aufgeladenen Rückspiel in Istanbul zum Rpckspiel an. Schon nach einer Minute erhält die Schweiz einen Penalty zugesprochen, den Alex Frei souverän zum 1:0 verwandelt. Dann kehren die Türken das Spiel: Sechs Minuten vor Schluss steht es 3:1. Die Schweiz kommt zu einem Konter, und Alex Frei lanciert Marco Streller. Streller rennt mit dem Ball zum Tor, umkurvt den türkischen Torhüter und versenkt den Ball zum 3:2. Die Türken können zwar nochmals reagieren und schiessen das 4:2, aber die Schweiz fährt dank der Auswärtstorregel nach Deutschland. Der Rest der Geschichte ist bekannt und weniger ruhmreich.

5. Das Traumtor, das doch nichts brachte

 

Am 10. August 2012 spielte der FCB gegen den rumänischen Meister CFR Cluj um den Einzug in die Champions-League-Gruppenphase. In der 45. Minute gibt es Eckball für den FC Basel. Marcelo Diaz flankt und Aleksandar Dragovic verpasst den Ball knapp, aber nicht Streller: Er nimmt den Ball direkt aus der Luft und haut ihn spektakulär mit dem linken Fuss ins Lattenkreuz. Der FCB verliert dann doch noch mit 1:2 und auch das Rückspiel mit 0:1. Die Folge: Cluj qualifiziert sich für die Champions League und der FCB muss in die Europa League.

6. Der Hammervolley gegen Lausanne

 

Im Schweizer-Cup-Viertelfinal von 2011/12 trifft der FC Basel auf den FC Lausanne-Sport. Nachdem Marco Streller den Lausanner Verteidiger Guillaume Katz in der 25. Minute zu einem Eigentor zwingt, folgte in der zweiten Halbzeit (beim Stand von 1:1) sein erster eigener Treffer an diesem Abend: In der 50. Minute schickt Philip Degen seine Flanke Richtung Streller, der den Ball mit einem Volley per Aufsetzer ins Lausanner Tor knallt (zu sehen ab 2:54). Es folgen drei weitere Treffer des FC Basel, darunter ein zweiter von Streller in der 88. Minute. Am Schluss steht es 5:2 für den FC Basel, der in den Cup-Halbfinal einzieht und ein paar Wochen später auch den Final gewinnt.

7. Noch so eine hinreissende Direktabnahme, dieses Mal gegen Thun

 

In einem Ligaspiel in der Saison 2012/13 spielte der FCB zuhause gegen den FC Thun. In diesem Spiel gibt es auf beiden Seiten viele gute Torchancen und zwei Elfmeter, die der Schiedsrichter dem FCB allerdings verweigert. Als er dann endlich doch für den FCB auf den Punkt zeigt, vergibt Alex Frei die Chance zum 1:0. Und als das Spiel schon nach einem 0:0 aussieht, gibts kurz vor Schluss einen Eckball für den FC Basel. Die Thuner können zunächst klären, der Ball landet bei Joo-Ho Park, der den Ball zu Marcelo Diaz passt. Diaz schlägt dann eine wunderschöne Flanke in den Strafraum und findet Marco Streller. Und was macht der? Er nimmt den Ball direkt aus der Luft – dem Torhüter bleibt beim wuchtigen Schuss keine Chance (zu sehen ab 3:45).

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Alex Gysin (Jahrgang 2000) besucht das Leonhard Gymnasium, er hat drei Tage bei der TagesWoche Medienluft geschnuppert und den schönen Auftrag gefasst, sich FCB-Tore am Laufmeter anzusehen. Sollte unseren Lesern ein weiterer sehenswerter Treffer in den Sinn kommen, freuen wir uns auf einen Link zum Video im Kommentarfeld.

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