Bei einem Bombenanschlag auf eine schiitische Prozession im Nordwesten Pakistans sind am Samstag sieben Menschen getötet und mehrere Dutzende weitere verletzt worden. Der Sprengsatz ging am Strassenrand im Distrikt Dera Ismail Khan in der Provinz Khyber Pakhtunkhwa hoch, wie die Polizei mitteilte.
„Es gab sieben Tote, darunter vier Kinder, und rund dreissig Verletzte“, sagte der Arzt Aziz Baluch der Nachrichtenagentur AFP. Ein Polizeioffizier sagte, die sehr heftige Explosion sei in kilometerweitem Umkreis zu hören gewesen. Die Polizei hatte zunächst von drei Toten gesprochen.
Der Anschlag ereignete sich an einem Ort, an dem sich Schiiten für eine Prozession zum Gedenken an den Tod von Imam Hussein, einem Enkel des Propheten Mohammed, versammelt hatten. Der Ort liegt unweit des unruhigen Stammesgebiets von Süd-Waziristan, das als Hochburg der Taliban und als Rückzugsgebiet für andere Extremistengruppen wie Al-Kaida gilt.
Zu dem Anschlag am Samstag bekannte sich zunächst niemand, doch verüben die Taliban immer wieder Anschläge auf Schiiten. Erst vor wenigen Tagen waren in Karachi und Rawalpindi bei zwei Anschlägen der Taliban auf die schiitische Minderheit 25 Menschen getötet worden.
An diesem Wochenende feiern die Schiiten das Aschura-Fest, bei dem des Tods von Imam Hussein bei der Schlacht von Kerbela im Jahr 680 gedacht wird. Es ist das wichtigste Fest der Schiiten und war bereits wiederholt Anlass für blutige Anschläge.
Aus Sorge vor Angriffen verschärften die pakistanischen Behörden daher im Vorfeld die Sicherheitsvorkehrungen. Insbesondere schalteten sie in den grossen Städten die Mobilfunknetze ab, da Handys oft zum Auslösen von Bomben benutzt werden.