Sieben Tote bei erneutem Angriff von Selbstmordkommando in Kabul

Wieder haben die Taliban in Kabul zugeschlagen: Bei Selbstmordanschlägen und anschliessenden Feuergefechten sind am Montag in der afghanischen Hauptstadt zwei Polizisten und die fünf Mitglieder eines Taliban-Selbstmordkommandos getötet worden.

Spuren des Taliban-Anschlags: zerstörte Autos nahe der Verkehrspolizei-Zentrale in Kabul (Bild: sda)

Wieder haben die Taliban in Kabul zugeschlagen: Bei Selbstmordanschlägen und anschliessenden Feuergefechten sind am Montag in der afghanischen Hauptstadt zwei Polizisten und die fünf Mitglieder eines Taliban-Selbstmordkommandos getötet worden.

Vier Polizisten und sieben Zivilisten wurden nach Angaben der afghanischen Regierung verletzt. Der Angriff begann in den frühen Morgenstunden, als sich zwei Selbstmordattentäter vor dem Präsidium der afghanischen Verkehrspolizei in die Luft sprengten.

Die anderen drei Attentäter seien dann in das Gebäude eingedrungen, erklärte ein Sprecher des Innenministeriums. Diese hatten das Gebäude acht Stunden lang in ihrer Gewalt, bevor sie von den Sicherheitskräften erschossen wurden. Teile des Gebäudes gerieten in Brand.

Taliban bekennen sich zur Tat

Die Zentrale der Verkehrspolizei liegt neben dem Hauptquartier der Grenzpolizei, die nach Angaben der Aufständischen das eigentliche Ziel war. Das Gebäude der Verkehrspolizei ist wie alle Behörden in Kabul durch bewaffnete Kräfte gesichert.

Taliban-Sprecher Sabiullah Mudschahid bekannte sich in einer Textmitteilung an die Nachrichtenagentur AP zum Angriff. Es war der zweite derartige Anschlag in der afghanischen Hauptstadt innert einer Woche.

Gewalt hat zugenommen

Erst am Mittwoch vergangener Woche hatten Taliban-Kämpfer die Zentrale des afghanischen Geheimdienstes NDS in Kabul angegriffen. Dabei waren nach Angaben der Behörden alle sechs Angehörigen des Selbstmordkommandos sowie ein Wachmann getötet worden. 30 Zivilisten waren verletzt worden.

Die Gewalt in Afghanistan hat in den letzten Monaten wieder zugenommen. Der Abzug der ausländischen Soldaten ist bis Ende 2014 geplant. Viele Experten bezweifeln, ob die 350’000 Mann starke afghanische Sicherheitstruppe in der Lage sein wird, ab dann allein für Ruhe im Land zu sorgen.

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